2017 – ASP im Substage in Karlsruhe

Seit mittlerweile 18 Jahren musiziert und tourt die Band ASP rund um Alexander Asp Frank Sprenge und kann sich mittlerweile über eine enorme Fangemeinschaft freuen. Songs wie Ich will brennen und  Ich bin ein wahrer Satan begeistern nicht nur auf ihren regelmäßigen Touren ausverkaufte Hallen, sondern bringen mitunter Massen aus tausenden von Leuten auf Festivals dazu, ausgelassen zu feiern und mitzusingen.

Doch dieses Mal sollte es anders sein. Pur und Rar heißt es auf der diesjährigen Intimus-Tour, und der Titel ist Programm. Nach insgesamt über 10 Jahren Konzerterfahrung greifen ASP nun auf ihre weniger bekannten Stücke zurück.

Kurz nach 20 Uhr geht es los, und die Band eröffnet ihr Konzert in der fast vollen Halle des Substage mit Wechselbalg – und die Fans gehen mit.

Bis in die hintersten Reihen wird geklatscht, getanzt und gesungen, trotz des Fehlens von Synthesizern und weiteren technischen Hilfsmitteln. Intim, pur und rar, so haben es sich die Fans gewünscht und ASP erfüllen diesen Wunsch mit Freude. Selten gehörte Lieder, die jedoch eingefleischten Fans nicht fremd sind, wie Varieté Obscur und ruhig-melodischer Versionen von Rücken an Rücken, Schwarzer Schmetterling und Astoria berauschen das Publikum und schaffen eine Begeisterung, die zwar weniger von einer Partyatmosphäre, jedoch umso mehr von Faszination und Aufregung gekennzeichnet ist. Gebannt warten alle auf die Lieder, die da noch kommen sollen, bis ASP dann die Lieder ihres neuen Albums vorstellen, welches im Oktober erscheinen wird. Souvenir Souvenir und 20.000 Meilen heißen die neuen Melodien, welche großen Anklang finden.

Frontsänger Asp unterhält das Publikum jedoch auch mit seinem eigenen Frohsinn. Er erzählt von vergangenen Touren, reißt Witze und lässt die Zuschauer an seiner eigenen spürbar guten Laune teilhaben. Jedoch mahnt er auch zur Achtsamkeit und Toleranz mit der Aussage „ob schwarz oder bunt, hier sind alle Farben gern gesehen. Außer braun, denn braun ist immer scheiße!“, welche mit Jubel und Applaus aus dem Publikum aufgenommen wird.

Doch so wird die Band nicht entlassen. Nach zwei Stunden Musik verlassen ASP vorerst die Bühne, doch das Publikum bleibt stehen und ruft in einem geschlossenen Chor die typische Melodie von Werben in einem gänsehautbereitenden Einklang. „Eh-Oh“ schallt es durch die Halle, die Band wird erneut auf die Bühne gefordert und lässt sich nicht lange bitten. Noch einmal greifen sie zu Mikrofon und Instrumenten. Mit Werben schließen sie ihr Konzert dann tatsächlich ab und entlassen ein glückliches Publikum an den Merchandisestand, an welchem sie sich noch einmal zwei Stunden Zeit nehmen, um Autogramme zu schreiben und Fotos mit den Fans zu schießen.

Ein runder Abend, eine motivierte Band und ein gebanntes Publikum – ASP haben eine ergreifende Show abgeliefert. Obwohl sie auch eine Pause bekanntgeben, beruhigen sie bereits wieder mit der Ankündigung einer weiteren Tour und dem Versprechen, dass dann Lieder gespielt werden sollen, die am heutigen Abend vielleicht vermisst worden sind.