2017 – Erdling im Hamburger Headcrash

Samstag Abend, kaltes Wetter und trotzdem tummelten sich die Leute auf der Reeperbahn Hamburg. Vor dem headCRASH stand bereits eine kleine Warteschlange. Grund hierfür: die Band Erdling lud zum Tourabschluß ihrer ersten Headlinertour. Nach zwei erfolgreichen Supportslots bei Megaherz und Hämatom überzeugte der Vierer auch im Alleingang. Ok, ganz alleine waren sie nicht unterwegs. Im headCRASH waren die Hamburger Jungs von InFlator und die kroatische Band Manntra mit am Start. Gegen 19:30 öffnete der Liveclub seine Tür und als man gerade mal 10 Minuten später oben ankam waren InFlator bereits on Stage.

Im erstem Moment dachte der ein oder andere, dass es sich um die letzten Züge der Soundchecks handeln müsste doch die Show hatte bereits begonnen. Der Club war zu diesem Zeitpunkt bereits zur Hälfte gefüllt und mollig warm. Auf der Bühne tobten sich die fünf Musiker zur Freude der Anwesenden aus. Es wurden in den knapp 20 Minuten Spielzeit vier Songs geboten, die an Limp Bizkit oder auch leicht an Disturbed erinnerten. Einer der Tracks Comet On LA ist noch unveröffentlicht. Ein vom Frontmann geforderter Circlepit fiel leider aus aber immerhin wurde applaudiert und mit dem Kopf genickt. Abschluss machte Nothing Holding Me Back als Shawn Mendes Cover. Auf der Bühne wurde auf jeden Fall alles gegeben und die Combo hatte sichtlich Spaß.

Fliegender Wechsel zu Manntra. Die Slaven Rockband mit Ritterschlag! Michael Rhein von In Extremo hat mit ihnen den Track Meridian aufgenommen. Auch wenn der Deutsche bei Manntra nur von den Melodien und weniger von den Lyrics sprechen kann, so kam doch beides gut an. Reichlich folklorische Klänge mischten sich mit Rock zu einem wohlklingenden Gesamtpaket. Stimmung wurde aufgebaut und die zunehmende Besucherzahl wurde nicht immer komplett mitgerissen, war aber schon gut dabei. Dem ungeschulten Ohr kamen mitunter die Lieder sehr ähnlich vor, sodass manch einer nicht wusste ob was Neues gespielt wurde. Die Band versuchte trotz des Platzmangels auf der kleinen Bühne eine gute Show zu liefern auch wenn man sich hier und da mal in die Quere kam. Ganz klar durfte der Tourabschlussscherz nicht fehlen und so stürmten Erdling die Bühne mit Bier und kroatischer Flagge bewaffnet. Es wurde gescherzt, geherzt und gelacht und dann waren die Erdlinge auch wieder verschwunden. Noch ein letzter Song gespielt. Bevor das Quintett die Bühne verließ wurde sich noch bei den Zuschauern für die herzliche Aufnahme bedankt.

Auch der nächste Umbau war rasch erledigt und ohne zögern waren Erdling voll im Geschehen. Ob bei Aus den Tiefen oder Schattenland, das Publikum zog mit. Die Stimmung dank der Vorbands gut angeheizt wurde weiter angefacht. Wie gewohnt bewegte sich das Quartett um Neill in eher dunkel gehaltener Atmosphäre jedoch wusste der Mann am Licht mit den Reglern umzugehen. Dadurch wurde die Band immer ins richtige Licht gesetzt. Bei Firmament erhob sich eine Scharr aus Armen und wedelte im Takt hin und her. Aber auch sonst ließ sich die Zuschauermasse nicht lumpen und klatschte oder jubelte im Takt mit. Ganz klar, dass Kracher wie Blitz und Donner oder Absolutus Rex keinesfalls fehlen durften. Die Mädels aus der ersten Reihe ließen ein paar Federn… nein hier wurde keine Hühnchen gerupft. Sondern die Fans zelebrierten den Tourabschluß gebürig, indem bunte Federn mit Hilfe eines Ventilators durch den Raum gewirbelt wurden. Des Weiteren wurden bunte Tücher an der Front geschwenkt oder auch mit Neon-Stäbchen gewunken. Kurz vor Schluss ließen sich die kroatischen Musiker von Manntra einen kleinen Besuch als Putzfrauen nicht nehmen und schrubbten kurzerhand über die Stage. Ein lustiger Abend neigte sich dem Ende zu. Leider wurde nur sehr wenig Zeit für eine Autogrammstunde gelassen, da der Club danach noch eine Party angesetzt hatte.

Was bleibt noch zu sagen. Die Band-Kombination hatte es in sich und wurde reichlich gefeiert. Die Musiker gaben alles und zumindest ein -teil der Zuschauer auch. Erdling haben bewiesen, dass sie als Headliner die Clubs ohne Weiteres füllen können und somit einen weiteren Meilenstein der Bandgeschichte gesetzt.