2017 – Feuertal Festival in Wuppertal

Am vergangenen Wochenende war es wieder soweit, das Feuertal Festival fand zum mittlerweile 14. Mal in Wuppertal auf der Hardt Anlage statt. In der wundervollen Umgebung sollten insgesamt 10 Konzerte an 2 Tagen stattfinden. Darunter auch Auftritte von Fiddler’s Green, Schandmaul, aber auch Mila Mar und Ignis Fatuu standen im Line Up. Leider musste der Auftritt der Band Lacrimas Profundere kurzfristig abgesagt werden. Ein Ereignis in familiären Umfeld der Band veranlasste die Dark Rock Band aus Oberbayern dazu den Auftritt kurzfristig abzusagen. Für den Veranstalter war es in der Zwischenzeit nicht möglich einen Ersatz aufzutun, so hat man sich kurzfristig dazu entschlossen, die Bands welche am Freitag spielten, etwas länger spielen zu lassen, um den Ausfall von Lacrimas Profundere zu kompensieren. Moderiert wurde das Festival auch in diesem Jahr wie man es schon gewohnt ist, von Eric Fish, der das Festival auch gleich mit der Festivalhymne „Im Feuertal“ feierlich eröffnete. Dann folgte als erste Band mit Mila Mar direkt ein besonderer Act. Die Band welche sich im Jahre 2004 aufgelößt hatte, feierte 2015 ihr Comeback und stand in diesem Jahr als Opening Act auf der Bühne des Feuertal Festivals. Der Auftritt war definitiv gut und auch sehr schön, allerdings wirkte er leider nicht richtig. Ob es an der hellen Umgebung lag, oder an der Tatsache, das die restlichen Bands eher andere Musikrichtungen vertraten, ist schwer zu sagen, der Funke flog während des Konzertes jedoch nicht so richtig auf das Publikum über. Als nächstes sollten an diesem Tag eigentlich Lacrimas Profundere spielen, da diese jedoch wie oben schon erwähnt Ihren Auftritt absagen mussten, gab es als nächstes Musketierrock aus dem Hause dArtagnan. Hier kam zum ersten Mal richtig Stimmung auf. Die Fans der Band sangen die Texte mit und feierten die Band auf der Bühne. Diese lies sich von der Energie, welche ihr entgegengebracht wurde tragen und lieferte ein super Konzert ab. Nachdem dArtagnan Ihren Auftritt beendet hatten, stand der wohl härteste Act dieses Festivals auf dem Programm. Die Hamburger Dark Rock Band Lord of the Lost spielten bei besten Festivalwetter und voller Bühne ebenfalls ein richtig grandioses Konzert. An den Drums saß mit Niklas Kahl, der neue Live Drummer der Band. Während des Konzerts jedoch passierte Chris Harms ein Missgeschick. Er warf eine geöffnete Wasserflasche in die Menge. Normalerweise entleert diese sich im Fluge und wird dann von einem Fan gefangen. Dieses Mal jedoch leider nicht. Und zu allem Überfluss traf die Flasche dann auch noch einen Gast. Chris Harms bewieß jedoch direkt nach dem Song Größe, entschuldigte sich in aller Form von der Bühne aus bei dem Gast und gab zu verstehen, das die Person doch bitte, nach dem Konzert an dem Merch Stand der Lords auftauchen soll, es sei ihm ein Anliegen, sich auch nochmal persönlich zu entschuldigen, ferner versprach er noch, das die betroffene Person sich auf die Kosten der Lords am Merchstand bedienen könne. Diese aufrichtige Geste, wurde von allen Gästen mit tosendem Beifall honoriert. Nach dem Set von Lord of the Lost, folgte die Umbaupause für den Headliner des ersten Tages. Fiddler’s Green sind seit Jahren ein Garant für stimmungsvolle und energiegeladene Konzerte, die zum Ausrasten einladen. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob es sich dabei um ein Rock- oder Akkustikkonzert der Band handelt. Und so war es auch dieses Mal, binnen kürzester Zeit verwandelte die Band den Bereich vor der Bühne in eine feiernde, singende und tanzende Meute, die jede Zeile der Songs der Fiddler’s mitsingen konnten. Als Schmankerl betrat Eric Fish auf einmal die Bühne und sang ein Ständchen zusammen mit Albi. Mit einem Kracher endete also das letzte Konzert des Abends. Der zweite Tag versprach ebenfalls nur Gutes. Zum einen stellte es sich heraus, daß das Wetter auch am 2. Festivalstag halten sollte und es keinen Regen sollte, und zum zweiten, war das Line Up des zweiten Tages ebenfalls mit hochkarätigen Bands besetzt. Den Beginn machte eine Band, welche die weiteste Anreise hatte. Stoneman aus der Schweiz sollten mit harten Klängen das Festival in S chwung bringen. Das klappte auch bestens. Mit den Songs ihrer bislang 3 erschienenen Alben spielten sie einen tollen Mix und eigneten sich bestens dazu das mitunter noch schläfrige Pulikum aufzuwecken und auf den zweiten Tag einzustimmen. Als nächstes sollte es mit Ignis Fatuu Mittelalterrock geben. Das Nürnberger Sextett brachte eine tolle Stimmung auf die Bühne und spielte neue als auch alte Songs. Die Instrumentenvielfalt und auch die Performance der Band fand bei dem Publikum großen Anklang. Der nächste Act hatte sich etwas besonderes einfallen lassen, so beschloss Mr. Hurley & die Pulveraffen ihr Konzert kurzerhand Live auf Facebook zu streamen. Um die Atmosphäre dazu auf den Höhepunkt zu bringen, verteilte die Band vor dem Konzert an alle Gäste Piratenhüte aus Pappe, welche die Gäste während des Konzerts auf dem Kopf tragen sollten. So ausgestattet glich das Publikum einer großen Piratenmeute und bei dem Konzert der Pulveraffen die mit Ihren Piratensongs der Menge mächtig einheizten. Nachdem Set von Mr. Hurley folgte der Auftritt von Mono Inc. die Band um Frontmann Martin Engler lieferte ebenfalls einen großartigen Auftritt. Tolle Songs und wundervolle Melodien erschallten aus den Boxen und luden die Gäste des Festivals zum Mitsingen ein. Diese Einladung wurde dankbar angenommen, und bei Voices of Doom hörte man den Refrain des Songs aus jedem Mund der auf dem Festival anwesenden Gäste. Nach dem Set von Mono Inc. folgte der letzte Künstler. Schandmaul waren Headliner des zweiten Tages und dieser Auftritt sollte etwas ganz besonderes werden und auch zum emotionalen Höhepunkt des Festivals werden. Das war allen klar, spätestens als Schandmaul einige Wochen vor dem Festival verkündeten, das Ihr Auftritt auf dem Feuertal Festival der letzte sein wird bei dem Anna Katharina Kränzlein als Bandmitglied von Schandmaul auf der Bühne stehen wird. nach 19 Jahren Bandzugehörigkeit hat sich das jüngste Gründungsmitglied der Mittelalter-Folk-Rock Band dazu entschlossen Ihre zweite Familie Schandmaul zu verlassen. Doch von diesem emotionalen Event konnte man bis kurz vor dem Ende des Konzertes nichts merken. Gewohnt professionell und mit kleinen lustigen Showeinlagen, lieferte Schandmaul ein wirklich tolles Konzert. Walpurgisnacht,Der Teufel hat den Schnaps gemacht, Euch zum Geleit. Im Set fanden sich neben den Songs des neuen Albums natürlich auch die Klassiker der Band. Und wurden von Schandmaul mit enorm viel Liebe und Emotion dargeboten. Vor dem letzten Song jedoch war es soweit … Thomas brachte nur ein paar kurze Worte heraus, um sich von Anna zu verabschieden. Diese brach in Tränen aus und jeder Gast dieses Festivals konnte sehen … die Entscheidung von Anna die Band zu verlassen, wurde nicht aus internen Differenzen getroffen und ist vermutlich, die wohl schwerste Entscheidung Ihres Lebens gewesen. Die gesamte Band herzigte Anna, die nach wie vor mit den Tränen kämpfte. Das der letzte Song dann auch noch Dein Anblick war,  machte es für Anna vermutlich nicht leichter … die letzten Töne des Konzertes spielte Anna .. zum letzten Mal. Ein Moment der allen Festivalbesuchern, dieses einmalig familiären Festivals wohl für immer in Erinnerung bleibt.

Danke Anna Katharina für 19 Jahre Schandmaul.