2017 – Paradise Lost im X in Herford

Seit über einem Vierteljahrhundert gehören sie zu den einflussreichsten Bands der Gothic Metal-Szene. Paradise Lost werden 1988, benannt nach einem John Milton-Gedicht, gegründet. Während sie sich auf ihrem Debüt „Lost Paradise“ (1990) noch dem Death Metal zuwenden, begründen sie mit „Gothic“ (1991) und Hinzunahme orchestraler Elemente eine neue Musikrichtung, den Gothic Metal. Mit dem Underground-Hit „As I Die“ vom dritten Werk „Shades Of God“ (1992) werden sie auch im aufkommenden Alternative Boom wahrgenommen. Auf den Nachfolgern „Icon“ (1993) und mit dem Top 20-Album „Draconian Times“ (1995) entwickeln sie ihren Stil in Richtung Metal, erfolgreiche Touren folgen sowie Auftritte auf den großen europäischen Festivals, u.a. headlinen Paradise Lost 1995 das legendäre ‚Dynamo Open Air‘ mit 120.000 Zuschauern. „One Second“ (1997) sieht einen erneuten Stilwechsel, Keyboards kommen hinzu, man erreicht mit Platz 8 erstmals die deutschen Top 10. Mit „Host“ gelangen die einstigen Death Metaller sogar auf Platz 4. Die regelmäßig folgenden und hochwertigen Veröffentlichungen sind mindestens Top 20-Kandidaten, mit dem 2012er-Album „Tragic Idol“ gelingt ihnen ihr zweithöchster Einstieg mit Platz 6. Die folgende Tour wird zum großen Erfolg, die zum 25-jährigen Bandjubiläum 2013 sieht die Briten sogar in Nord- und Südamerika. Auch mit „The Plague Within“, ihrem 14. Studiowerk, stellen Nick Holmes, Gregor Mackintosh, Aaron Aedy, Steve Edmondson und Drummer Adrian Erlandsson erneut ihre Ausnahmestellung im melancholischen Metal unter Beweis, es erreicht im Juni 2015 Platz 7 der deutschen Charts. Im Juni 2016 gibt Schlagzeuger Adrian Erlandsson seinen Ausstieg bekannt, das neue Album „Medusa“ entsteht zurzeit zusammen mit dem neuen Drummer Waltteri Väyrynen in den Orgone Studios in der vernebelten Umgebung von Woburn, England. Gemeinsam mit dem Produzenten Jaime Gomez Arellano geht die Band wieder einen Schritt näher an ihre Death Metal-Wurzeln mit einem packenden, Doom-geprägten, wie Leadgitarrist und Songschreiber Greg Mackintosh verrät: „Das neue Album ist langsamer, sludge-lastiger und doom-geladener als alles, was wir je gemacht haben. Acht riffgeladene Monstertracks von reiner nordischer Misere warten.“ Das 15. Studioalbum „Medusa“ wird zum Ende des Sommers via Nuclear Blast/Warner das Licht der Welt erblicken. Medusa ist übrigens eine abscheuliche Gorgone aus der griechischen Mythologie – ein beflügeltes weibliches Monster mit lebenden Giftschlangen als Haaren; jeder, der es wagt, sie anzublicken, erstarrt sofort zu Stein.

und selbstverständlich gehört es dazu das ein neues Album entsprechend mit einer Tour gefeiert wird. Und so verschlug es die Doomster von Paradise Lost das erste mal seit der Festival Saison 2016 auch wieder in die Deutschen Clubs. Tourauftakt machte die englische Band im Herforder X und Pixelreisen durfte dabei sein. Zunächst einmal begann der Tag für die Doomster nicht gerade gut, so kamen Sie mit großer Verspätung in Herford an und der eigentlich für 14 Uhr geplante Soundcheck konnte erst gegen 17 Uhr beginnen. Das hatt auch zur Folge, dass die Türen des Clubs erst später geöffnet wurden. Und die erste Vorband des Abends dann direkt anfing zu spielen. Leider haben wir die Band aufgrund der Hektik am Eingang etc nahezu komplett verpasst un konnten keine Fotos mehr machen. Die Zweite Band des Abends hiess Pallbearer, die US Amerikanische progressive Doom-Band aus Arkansas veröffentlicht 2010 ein erstes Demo, dem im Februar 2012 das Debütalbum „Sorrow and Extinction“ folgt. Der Auftritt der Bsnd war sehr gut und passte bestens in das Vorprogramm zu Paradise Lost. Pallbearer stimmten vorzüglich auf die Haupband des Abends ein und ernteten für Ihren gelungenen Auftritt auch guten Applaus. Dann war es soweit ein düsteres Intro ertönte und nach und nach betraten die Musiker von Paradise Lost die Bühne. Mit einem Bund gemischten Programm aus Ihren mittlerweile fast 30 Jahren Bandgeschichte überzeugten die Doomster Ihre Fans. Ob tiefer grunziger Gesang oder eine sanfte Stimme, alle Songs kamen beim Publikum sehr gut an. Immer wieder im Laufe des Konzerts interagierte Nick Holmes mit den Fans, sprach mit Ohnen und reagoerte auf zugerufene Aussagen aus dem Publikum. Das machte die band für die anwesenden Gäste nahbar und kam sehr gut an. Während der Songs wurde mit den Haaren geschwungen, oder einfach nur mitgesungen. Gerade mit Klassikern wie zum Beispiel One Second gab es in dem Club kein halten mehr. Bis 23 Uhr spielten Paradise Lost insgesamt 16 Songs, bevor Sie Ihre Gäste mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht nach Hause schickten. Ein rundum gelungener Konzertabend mit Paradise Lost.

Setlist Paradise Lost:
– Blood And Chaos
– Remembrance
– From The Gallows
– One Second
– Tragic Idol
– Medusa
– No Hope In Sight
– Shadowkings
– Eternal
– Forever Failure
– Faith Divides Us
– Eternity Of Lies
– Longest Winter
– Fearless Sky
– Embers Fire
– The Last Time