2017 – Russkaja im Musikzentrum Hannover

Come on everybody: Beweg‘ deinen Arsch!

Es wird kalt in Deutschland, das merkt man auch am ersten Dezemberwochenende in Hannover. Ein Grund mehr, sich warm zu tanzen, herumzuspringen und lauthals zu schreien. Alles so Sachen, die man bei Russkaja gewöhnt ist und so fährt man ja doch mit einer gewissen Erwartung ins Musikzentrum. Und man soll nicht enttäuscht werden!

Von der Vorband hab ich nie gehört und war dementsprechend neugierig, ob sie zum Main Act passt, ihn ergänzt. Was soll ich sagen: Gruppa Karl-Marx-Stadt sind wohl die beste Vorband, die Russkaja sich hätten aussuchen können! Mit Saxophon, Trompete, Schlagzeug und Gitarre schaffen sie es, eine ultra-tanzbare Mischung aus Russendisko, Latin-Love-Songs und Balkan-Beats zu erschaffen. In kürzester Zeit flammt im Musikzentrum eine Tanzwut auf, man sieht kaum Leute nicht springen oder tanzen. Und wer da nicht in die richtige Stimmung für die Hauptband bekommt, der hat irgendwas ganz schön falsch gemacht. Für die ersten Lacher des Abends sorgt eine sehr blonde Dame, die den Sänger durch ihre rhythmische Bewegung auf der Bühne bezirzen will. Dieser jedoch ist wohl irgendwann etwas genervt davon, dass sie nicht ganz versteht, dass ihre Zeit auf der Bühne nun vorbei ist.
Um viertel nach Neun betreten dann die sechs Herren und die Dame von Russkaja die Bühne, um die nächsten eineinhalb Stunden das von Gruppa entfachte Feuer weiter anzuheizen. Es ist brechend voll im Musikzentrum, bei so einem Leckerbissen an Band sicher kein Versehen. Mit einigen neuen Songs vom aktuellen Album „Kosmopoliturbo“ kommt auch ein komplett deutsches Lied, ‘Volle Kraft voraus‘, auf die Bühne. Doch vorher bekommt die unglaublich talentierte Violinistin Ulrike Müllner ihren ganz eigenen Auftritt während ‚Alive‘, denn sie darf vorne in der Mitte nicht nur solo spielen, sondern zeigt, dass sie sich auch sehr gekonnt bewegen kann! ?
Die gewohnt tanz- und singbaren Stücke feuern die Stimmung an und bringen das Publikum zum ausflippen. Natürlich finden sich auch alte Bekannte, wie ‚Energia‘ oder ‚Traktor‘ in der Setlist und zum Avicii-Cover ‚Wake Me Up‘ verabschieden sich die Musiker schließlich von der Bühne. Aber nur, um unter lauten RUSSKAJA-Rufen nach kurzer Zeit wieder auf die Bühne zu marschieren und weitere vier grandiose Songs zu performen. Zu ‚Barada‘ wird das Publikum noch einmal gefordert, mitzusingen und das wird auch bestens ausgeführt.
Doch auch der schönste Abend muss einmal zu Ende gehen und so gehen Russkaja nach 16 grandiosen Songs schließlich wirklich von der Bühne, allerdings nicht, ohne sich für den Abend und die Stimmung zu bedanken.

Ihr wollt Russkaja vor Weihnachten noch sehen? An folgenden Terminen könnt ihr euch davonüberzeugen lassen, dass Russkaja alles tun, um eure Ärsche zu bewegen ?

8.12.                               FZW, Dortmund
9.12.                               SO 36, Berlin
14.12.                             Substage, Karlsruhe
15.12.                             Hirsch, Nürnberg
16.12.                             Jazzhaus, Freiburg
21.12.                             Club Vaudeville, Lindau
22.12.                             Röda, Steyr (AU)