2018 – Swiss Metal Attack im Z7 in Pratteln (CH)

Das Schweizer Festival von und für Metal-Fans, Swiss Metal Attack, gibt jungen und aufsteigenden Schweizer Metal-Bands eine Plattform, sich im legendären Z7 in Pratteln zu präsentieren. Am vergangenen Samstag, 22. September 2018 fand die 4. Ausgabe mit einem sehr abwechslungsreichen Line-Up statt. Der lange Abend des Schweizer Metal begann pünktlich um 18 Uhr mit Tyrmfar aus dem Wallis. Zu den energiegeladenen Beats von Drummer Quentin legten sie los mit ihrem Black Death Melodic Metal. Mickael und Kévin an den Gitarren und Julien am Bass lieferten einen kraftvollen Soundteppich für Frontmann Robin. Dieser sang nicht nur in Englisch, sondern sprach auch in ebendieser Sprache mit den Besuchern, da dies wohl in der Deutschschweiz besser verstanden wird, als die Muttersprache der Männer aus dem französischsprachigen Monthey. Ein formidabler Start des Valaisans in diesen Metal-Event!

Nach einer kurzen Umbaupause übernahmen DrÏzella aus Burgdorf im Kanton Bern. Aus einer ehemaligen Schülerband entstanden, sind die sympathischen Berner um Sänger und Gitarrist Chris musikalisch inspiriert von den 80-er Jahren. Sie überzeugten mit einer coolen Mischung aus Melodic- und Hardrock. Drummer Neo und Ref an der Gitarre verstehen ihr Handwerk genauso, wie Tom, der neue Basser, der seine Feuertaufe bis zum letzten Song „Take Your Best Shot“ mit Bravour bestanden hat.

Einen Nu-Metal-Kracher nach dem anderen hauten Sickret aus Sursee den Anwesenden um die Ohren. Nebst älteren Tracks durften „Pressure“ und „So Sick“ vom neuen Album „Trapped Behind Golden Bars“ natürlich nicht fehlen. Auch bei diesem Gig ging es teilweise frankophon zu, mit ihrem Hit „Pomme de Terre“. Stefan an den Drums trommelte trotz angeknackster Rippe souverän fette Beats (Respekt!!) und Chris, der Bassmann wie auch Sandro an der Gitarre lieferten den perfekten Crossover-Sound zu Timmys starken Vocals. Das Publikum dankte den Luzernern mit begeistertem Applaus für ihren starken Auftritt mit einer tollen Songauswahl.

Deutlich härter übernahmen Radwaste aus Döttingen die Stage. Mit ihrem radioaktiven Thrash Metal – was könnte besser passen, wenn man zwischen zwei Atomkraftwerken lebt – erschütterten sie das Z7 mit voller Power. Rauer Sound von Fabian am Bass und Beat an der Gitarre prasselte auf die Zuschauer nieder, gepaart mit satten Beats vom Schlagzeuger Dominik. Eine zweite Gitarre darf bei dieser Truppe nicht fehlen, diese bearbeitet Sänger und Gitarrist Daniel.

Für Megora aus Zwingen kann man den Auftritt im Z7 als Heimspiel betrachten. In Topform präsentierten Toni und Frontmann Peter an den Gitarren ihren bestens eingespielten, druckvollen Progressive Power Metal. Hier hört man die langjährige Erfahrung heraus. Melodiöse Riffs und starke Vocals, teilweise dreistimmig, ergänzten sich bestens mit den Bassklängen von Dominik und den Beats des Drummers Sven. Eine Premiere erlebten die Besucher an diesem Abend mit dem neuen Track „New Approach“, der bei den Zuhörern auf Anhieb gut ankam.

Abinchova vertonen gekonnt Geschichten und Sagen aus der Region Luzern. Eine Märchenstunde, wie wir sie aus der Schulzeit kennen, war es aber ganz bestimmt nicht, sondern knallharter und gleichwohl sehr melodiöser Melodic Death Folk Metal. Passend zu den Themen der Songs sind die Texte in Deutsch. Mit sieben Leuten war die Bühne denn auch gut gefüllt. Mischa an den Drums hatte seinen fixen Platz, genau wie Patricia an den Keyboards, alle anderen waren überall auf der Stage unterwegs. Mir gefiel besonders die Kombination der unterschiedlichen Stimmen von Arnaud und Nora, die auch wunderschön Violine gespielt hat, wenn sie nicht gerade einen Gesangspart hatte oder am Headbangen war. Serge und Michi an den Gitarren ergänzten den Sound melodiös und auch mit harten Riffs. Basser Wigi feierte an diesem Tag seinen Geburtstag, was ihm ein kurzes Ständchen des Publikums und einen Sonderapplaus eintrug. Auf lautstarke Aufforderung erhielten die Fans sogar eine Zugabe, was mit viel Beifall belohnt wurde.

Das Swiss Metal Attack ist ein kleines, aber feines Festival, das den verschiedenen Facetten des Metal eine tolle Plattform bietet. In diesem Rahmen erhalten auch noch weniger bekannte Künstler die Möglichkeit vor fachkundigem, interessiertem Publikum aufzutreten. Alle Musiker an diesem Abend verstanden ihr Handwerk und so erfreute nicht nur die Bandauswahl, sondern auch die musikalische Qualität. Ich wünsche den Organisatoren und den Bands, dass es weitere Ausgaben geben wird und diese auch noch mehr Zuschauer anziehen werden.