2018 – The Beauty of Gemina im Moods in Zürich (CH)

Die Eule fliegt über Zürich

Die Wälder werden bunt, das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und im Moods in Zürich spielen The Beauty of Gemina. Dies wurde in den letzten Jahren zur schönen Tradition. So fanden sich, wenn auch etwas früher im Herbst als in anderen Jahren, am Samstag, 29. September 2018 die Fans des edlen Dark Wave im Schiffbau ein. Vor der Tür zum Moods hatte sich eine lange Schlange gebildet, schliesslich galt es für die früh Anwesenden aller Altersgruppen, erst mal einen Sitzplatz zu ergattern. Schnell waren alle Stühle besetzt oder zumindest mit Jacken oder Schals reserviert und der Saal gut gefüllt.

Eröffnet wurde die Akustik-Show mit dem Wood Song, einem Instrumental-Stück des neuen Albums Flying With The Owl. Das achte Studio-Album von The Beauty of Gemina erscheint am 12. Oktober 2018. Mit Monsters und Again zogen die Musiker aus der Schweiz um den genialen Liechtensteiner Michael Sele das Publikum gleich noch mit zwei weiteren, neuen Songs in ihren Bann. Darauf folgte Suicide Landscape, der erste Hit der Gruppe aus dem Jahr 2007, der auch im Akustik-Kleid immer wieder eindrücklich klingt.

Weiter ging der Eulenflug mit einer gelungenen Mischung aus bekannten und neuen Tracks. Mac Vinzens gab in seiner unvergleichlichen, energiereichen Art vom Schlagzeug aus den Takt vor und wurde von Andi Zuber am Bass in gewohnter Ruhe und Abgeklärtheit begleitet. Mit Into Black und Crossroads folgten gleich zwei meiner bisherigen Lieblingssongs. Ich bin gespannt, welche der heute zum ersten Mal live gehörten Lieder des neuen Longplayers sich in meine Favoritenliste einreihen werden. Das Potential dazu haben einige von ihnen. Ariel Rossi überzeugte vom ersten Klang an mit seinem virtuosen Gitarrenspiel und komplettierte Michaels einzigartigen Gesang hervorragend. Wenn Michael nicht Piano spielte, erklangen seine brillanten Gitarrenparts. Bei diesem grossartigen Auftritt war alles dabei, was es braucht, jedoch absolut nichts Überflüssiges. Die Zuhörer haben die Essenz des Beauty of Gemina – Sounds erlebt.

Bestens gelaunt führte Michael Sele durch den Abend und gab auch die eine oder andere Anekdote von hinter der Bühne zum Besten.

Ergänzt wurde das Quartett wiederum von den Gastmusikern, ohne die eine The Beauty of Gemina – Acoustic-Tour schon kaum mehr vorstellbar ist. Raphael Zweifel am Cello und Violinistin Eva Wey. Mit ihren Streichinstrumenten gaben sie dem akustischen Set den letzten Schliff und wurden ein unverzichtbarer Teil der Live-Formation.

Mit In The Dark, auch einem Track vom kommenden Album präsentierten uns die Künstler eine wunderschöne, berührende Ballade, gefolgt von Shades Of Summer, welches mit kraftvollen und ruhigen Parts überzeugte. Nach diesem Song verliessen die Musiker die Bühne unter dem Applaus des Publikums, der nicht verstummte, bis sie zurück auf die Stage kamen. Darkness, als erste Zugabe, verwandelte sich übergangslos in Endless Time To See und wurde mit Ariels funky Gitarre zu einem einzigen Steigerungslauf. Die Gäste auf den Stehplätzen konnten nicht mehr stillstehen und auch auf den Stühlen kam Bewegung in die Leute. Michael kommunizierte immer wieder mit den Besuchern und zeigte stolz den aktuellen Sonic Seducer, der zum ersten Mal eine Titelstory über The Beauty of Gemina enthält, sehr verdient, wie ich finde. Bei Listening Wind erlebten die Fans ein wundervolles Duett von Michael und Raphael und nach dem Schlusspunkt Rumours erhielten die Künstler tosenden Applaus und eine absolut verdiente Standing Ovation. Dieser Band gelingt es immer wieder, eine dichte musikalische Atmosphäre zu schaffen und die Fans mit technisch hochstehenden Klängen aller Musiker zu berühren und zu verzaubern. So ging ein grandioses Konzert zu Ende, welches die Zuschauer auf eine manchmal düstere, manchmal verträumte Reise durch das musikalische Wunderland von The Beauty of Gemina entführte. Wir durften mit der Eule fliegen…