2018 – Van Canto in der Turbinenhalle Oberhausen

Bereits vor 2 Jahren haben wir die deutsche A Capella Metal Band Van Canto in der Turbinenhalle in Oberhausen besucht. Gestern, 2 Jahre später, war es wieder soweit. Und was ist in den 2 Jahren nicht alles passiert. Sly, der ehemailge Leadsänger, ist aus der Band ausgestiegen, man hat ein neues Album mit dem Titel Trust in Rust auf den Markt gebracht und selbstverständlich ist man um 2 Jahre Erfahrungen reicher. Die Vorbands in diesem Jahr heissen nicht Grailknights und Freedom Call, sondern Moonsun und Evertale. Und es waren leider ein paar Leute weniger in der Halle als auf dem letzten Konzert in dieser Location. Ein Grund dafür könnte gewesen sein, das in der Turbinenhalle 1 zeitgleich zu dem Konzert von Van Canto, welches in der Halle 2 stattfand, auch noch die Band Saxon gespielt hat. Dennoch war die Halle gut gefüllt und die Stimmung hätte besser nicht sein können.

MoonSun traten als erste Vorband für Van Canto in der Turbinenhalle auf

Bereits zur ersten Vorband MoonSun, einem Projekt von Susanne Scherer am Mikrofon & Thomas Kolbin an der Akkustik Gitarre, gab es wohlwollenden Applaus der Gäste in der Halle. Die Musik von MoonSun, ist eher ruhig und minimalistisch, aber dennoch ist es beeindruckend, was das Duett mit nur einer Gitarre an Stimmung produzieren kann. Wie wir bereits im Interview, welches wir vor einigen Tagen mit Stef von Van Canto führen durften, erfahren haben. Spielt eine Vorband von Van Canto im Schnitt nur 30 Minuten. Dafür gibt es allerdings gleich 2 Vorbands. Und MoonSun war „nur“ die erste davon. Da aufgrund der wenigen Instrumente bei MoonSun auf der Bühne die Umbauphase entsprechend verkürzt werden konnte, ging es im Anschluss an das Duett direkt weiter mit Evertale.

Evertale in der Turbinenhalle in Oberhausen

Jetzt wurde es laut und um einiges Härter. Die Offenburger Powermetal Band überzeugte mich persönlich mit einer wirklich super Stimme des Leadsängers Matze und sauber gespielten und hinreissenden Gitarren Soli des Lead Gitarristen Woody. Der Drummer malträtierte seine Drumset und zusammen klang es wirklich episch, energetisch, und exorbitant gut. Die Stimmung wurde von Song zu Song besser. Hat Van Canto mit diesen beiden Vorbands, die in ihrer Show unterschiedlicher nicht hätten sein können, wieder ein glückliches Händchen mit der Wahl Ihrer Vorbands gehabt. Für mich persönlich hätte der Gig der Offenburger durchaus noch ein bis zwei Songs länger gehen können, aber wir sind hier ja nicht bei Wünsch dir was, sondern bei so isses. Und schliesslich waren wir ja alle für Van Canto an diesem Abend nach Oberhausen gereist.

Ein Schlagzeug und 6 Mikrofone. Mehr brauchen Van Canto nicht um eine Halle zum Beben zu bringen

Und um ca. 22 Uhr ging es dann auch schon los. Das Septett stürmte auf die Bühne und legte los. Der Drummer und die 4 Rhythmus Vokalisten um Frontfrau Inga und Ihrem neuem Leadsänger Hagen, setzen die Halle direkt unter Strom. Bastian lieferte eine wahnsinnige Leistung am Drumset ab und auch die vier Rhythmussänger schmetterten Ihre Töne nur so in die Boxen, und damit dem Publikum entgegen. Selbstverständlich wurde der neue Leadsänger Hagen, auch gebührend dem Publikum vorgestellt, ist es doch einer der ersten Live Auftritte, welche die Band mit ihm zu bestreiten hatte. Und so wurde das Publikum auch direkt in die neuen Klangwelten von Van Canto eingeführt, denn neben dem klassischen Gesang beherrscht Hagen auch das Shouten und das Growling auf dem FF. Dieses stellte Hagen auch direkt zur Show und erntete dafür tosenden Applaus. In der Setlist der Band waren neben vielen eigenen Songs natürlich auch der eine oder andere Coversong, wie zum Beispiel Grave Digger’s Rebellion. Oder aber (eines meiner persönlichen Highlights) The Bard’s Song von Blind Guardian. Dieser Song wurde genau wie Iron Maiden’s Fear of the Dark. Lautstark vom Publikum mitgesungen. Immer wieder unterbrachen die Fans die Show von Van Canto um der Band scheinbar endlos Rakkatakka Motherfucker entgegen zu schmettern. Selbstverständlich baute die Band diese Tatsache in die Show mit ein und hatte sich ein kleines besonderes Schmankerl ausgedacht, worüber wir hier aber nicht weiter sprechen möchten, das solltet ihr euch definitiv selbst ansehen.  Natürlich waren auch neue Songs wie zum Beispiel Neverland, Ride the Sky, Desert Snake und die Ballade Heading Home in der Setlist vertreten. Als Van Canto diesen Song spielte, konnte man ein knistern in der Halle verspüren, mir persönlich rann eine Gänsehaut über den ganzen Körper. Ein tolles Gefühl. Als das reguläre Set vorüber war, verließ Van Canto die Bühne, um kurze Zeit später unter einem bekannten (Höllen-) Glockenleuten diese wieder zu betreten. Hagen sang Hells Bells mit einer Stimme, welcher der von AC/DC’s Brian Johnson sehr nahe kommt. Die Fans belohnten den Song mit tosendem Applaus und nach 3 weiteren Songs verließen die 7 Musiker, sichtlich gelöst und erfreut über das tolle Feedback was Ihnen entgegen gebracht wurde, schlussendlich die Bühne, um nur kurze Zeit später, genau wie die anderen Bands des Abends, an Ihren Merchandising Ständen zu erscheinen um für Fotos, Autogramme, Gespräche und die eine oder andere Hopfen Kaltschale bereits zu stehen.

Wer in Oberhausen nicht dabei sein konnte, hat in den nächsten Tagen noch einige Möglichkeiten diese 3 Bands live zu erleben. Lohnen tut es sich auf jeden Fall.