2018 – Wave Gotik Treffen in Leipzig

Alle Jahre wieder WGT und 2018 zum 27. mal, das Motto wie immer „schwarz ist bunt genug“ , richtig wir sind in Leipzig wo sollte man auch sonst zu Pfingsten sein . So haben auch wir uns auf den Weg gemacht, nicht wirklich ausgeschlafen ging die Reise am Donnerstag um 03:00 Uhr in Bremen los. Seit 1992 findet das WGT in Leipzig statt und zieht Menschen aus der ganzen Welt in seinen Bann, mittlerweile kommen zwischen 20 000 und 25 000 Besucher nach Leipzig und färben das Straßenbild schwarz.

Da durften wir natürlich nicht fehlen, nach knapp 4h Fahrt sind wir gegen 06:45 Uhr am Agra Gelände angekommen und jetzt heißt es warten auf den Einlass. Das Warten ist eigentlich immer ganz cool man trifft dort schon die ersten Gleichgesinnten und man kommt ins Gespräch und erfährt so dass es schon WGT Besucher gibt die seit 21:00 Uhr am Mittwoch vor dem Tor zum Agra-Gelände sitzen und ohne Schlaf die Nacht durchgefeiert haben. Die Uhr schlägt 11:30 Uhr die Tore öffnen sich, der Run auf die besten, beliebtesten bzw. alt gewohnten Zeltplätze beginnt, ich stehe noch mit meinem Auto und warte das ich auf den Parkplatz komme und hoffe auf einen guten Stellplatz. Während ich die Sachen die man so für 5 Tage WGT benötigt, vom Auto zum Zeltplatz bringe hat meine bessere Hälfte schon das Zelt aufgebaut. Jetzt noch den Pavillon aufstellen, das Zelt einräumen , Tisch und Stühle stehen , Bier auf machen  , das WGT beginnt . Am Donnerstag lässt man sich treiben es gibt opener Partys in der Innenstadt von Leipzig zu den man gehen kann oder man bleibt an der Agra, auch schön ist die blaue Stunde in einem kleinen Park in der Nähe der Agra dort trifft man sich bei Kerzenschein und genießt bei einem Glass Wein das romantische beisammen sein.

Musiktechnisch hatte das WGT 2018 einige Überraschungen parat denn neben Szene bekannten Bands wie z.B. Oomph!, Qntal, Faderhead, Schandmaul, Ost+Front oder Feuerschwanz waren auch wirklich unbekannte Bands dabei, die meisten davon stammen aus Deutschland, doch auch Bands aus dem europäischen Ausland, Nordamerika und Australien sowie Suld aus China und Yasuko Bouvard aus Japan gehören zum Line-up . Besondere Auftritte hatten wohl All Gone Dead aus den USA, die ein exklusives Europakonzert gaben oder Siglo XX aus Belgien mit ihrem weltweiten exklusiven Konzert aber auch Still Patient aus Deutschland und Elegant Machinery aus Schweden mit ihren 30-jährigen Jubiläum.

Am Freitag geht es ja erst los mit den Konzerten , hier mal ein Überblick wer wo den Anfang gemacht hat : Agra-Treffenpark 19.00 Uhr The Eden House (GB) , Haus Leipzig 17.00 Uhr Unterschicht (D) ,Moritzbastei 20.00 Uhr Mystigma (D) , Schauspielhaus 18.00 Uhr Raison D’être (S) , Stadtbad 17.00 Uhr Buzz Kull (AUS) , Täubchenthal 16.30 Uhr The Last Cry (GB) ,  Westbad 16.30 Uhr Formalin (D), Volkspalast Kantine 18.45 Uhr Pinoreks (D) , Volkspalast Kuppelhalle 17.30 Uhr Phil Shoenfelt & Southern Cross (GB/CZ) . Jetzt wisst ihr welche Spielorte es dieses Jahr gab und wer dort das WGT eröffnet hat, hier noch ein kleiner Fun-Fakt : Danse Macabre hatte insgesammt 13 Künstler / Bands am Start.

Die Stilrichtungen der insgesamt 241 Bands reichten von elektronischen Beats aus Wave, Gothic-Pop, Noise und Industrial über Mittelalter-, (Neo-)Folk- und Neoromantik-Szene. Aber auch Arrangements aus Subgenres von Punk, Rock und Metal gehören zum Programm. Eine der interessanten Bands des WGT war wohl Wardruna (ein musikalisches Projekt zur Erkundung und Erweckung der Erinnerung an die „nordische Spiritualität und Weisheit“ ) aus Norwegen, einige kennen ihre Musik eventuell aus der Serie Vikings.

Auf eine Band hatte ich mich besonders gefreut nach dem ich erfahren hatte das sie auch auf dem WGT sein werden und zwar auf DaGeist aus Frankreich, der Sound von DaGeist bezieht seinen Ursprung aus dem New/Cold/Dark Wave und Electro. DaGeist bestehen aus 2 richtig sympathischen Musikern, die muss man einfach mögen, btw. DaGeist gehören auch zur Danse Macabre Familie.

Auch die Englische Band mit dem Namen „Autobahn“ macht Musik aus dem Bereich New/Cold/Darkwave Post-Punk und sind ebenfalls sehr hörenswert, angelehnt ist ihre Musik an die aus den Ende der 70er stammende Band Joy Division, beide Bands kommen aus Manchester.

So jetzt kommen wir zum Schluss meine Lobeshymnen, eine Band hat mich auch noch sehr beeindruckt und diese Band kommt aus Schweden, wer Elektropop mag wird sie lieben.

Der Sänger hat eine unverkennbare und wandelbare Stimme und es macht einfach riesen Spaß ihnen zu zuhören , einfach mal selber rein hören bei Vogon Poetry (S) .

Was bei dem diesjährigen WGT auf jeden Fall fehlte war der Kohlrabizirkus und das hat man an den überfüllten Lokationen gemerkt, es sind zwar noch neue dazu gekommen aber man hatte das Gefühl das sie nicht das Fassungsvermögen haben um den Kohlrabizirkus aufzufangen. Leider musste man des Öfteren vor den Lokationen Schlange stehen und es kam dann auch vor dass es ein Einlass Stop gab und man die eine oder andere Band verpasste.

Sehen und gesehen werden beim Viktorianischen Picknick, auch 2018 trafen sich die wieder viele WGT Besucher und schaulustige im Clara-Zetkin-Park, von Fans der „schwarzen Szene“, Kostüm-Freaks, Dunkelhippies, Vampirfans und dazwischen ein bisschen Rokoko. Längst ist es beim P  icknick bunt geworden und der Park ist eine Bühne für vielfältige Strömungen: Neben der „schwarzen Szene“ und den Barockfans wirken die Steampunks wie aus der Zeit gefallene Menschmaschinen, der Cybergoth trägt dagegen viel Lack, hautenge Kleidung und Perücken mit Plastik-Schläuchen in Signalfarben. Dazwischen tummeln sich Besucher mit Pferdemasken, Gasmasken, Monstermasken oder Fantasieuniformen, alles kann nichts muss, Hauptsache man hat Spaß dabei.

Ein muss bei jedem WGT ist das Heidnische Dorf neben zahlreichen Händlern der Handwerkskunst gibt es auch Gewandungen für die Dame und den Recken sowie Rüstung und Waffen wie Schwerter oder Pfeil und Bogen. Das Leibliche Wohl kommt auch nicht zu kurz es gab viele leckere Köstlichkeiten vom Hand Brot bis zur Sau vom Spieß, selbst Vegetarier und Veganer wurden satt, wo es Essen gibt sind auch Getränke nicht weit, Met und Bier das lob ich mir . Am Freitag war durch das doch noch etwas kühle Wetter der Andrang nicht ganz so gewaltig, das sollte sich dann aber am Samstag und Sonntag extrem ändern, wer jetzt zum Heidnischen Dorf wollte muss viel Zeit und Geduld haben da die Schlange von Besuchern lang sehr sehr lang war.

Insgesamt war das 27. WGT wieder mal ein Großes gelungenes Fest mit so vielen Sachen, die man neben den Konzerten über Pfingsten machen konnte, für jeden Geschmack oder Interesse war etwas dabei von Vorlesungen, Friedhofsbesichtigungen, Museumsbesuche oder die Weinprobe mit Thomas Rainer und Oswald Henke, wer Fledermäuse liebt kann auch eine Fledermaus Führung mit machen. Es gibt auch so viele verschiedene Partys in den vielen Clubs von Leipzig das einem die 4 Tage WGT gar nicht ausreichen und man somit jedes Jahr etwas Neues erleben und entdecken kann.

Nach dem WGT ist vor dem WGT und ich freue mich jetzt schon wieder auf das 28. WGT 2019.