2019 – Das 18. Rock on the Beach Festival in Bielefeld

In heutigen Zeiten hört man immer wieder vom Festivalsterben. Klar, gibt es doch mittlerweile unzählige Festivals in allen möglichen Genres. Und alle Festivals wollen sich gegenseitig übertrumpfen, um noch mehr Besucher anzulocken. Das geschieht in der Regel mit noch bekannteren Bands und größeren Bühnen und und und … da ist es schön, das es auch noch Festivals gibt, die nicht nur die Megastars der internationalen Musikszene spielen lassen, sondern auch lokalen und regionalen Bands eine Chance geben sich zu präsentieren. Eines dieser Festivals ist das Rock on the Beach Festival in Bielefeld. Im Senner Waldbad werden 2 Bühnen aufgebaut, wer Lust hat kann das Freibad gleich mitbenutzen. Das Line Up setzt sich zusammen aus regionalen und bekannteren Bands, wobei sich sich das Verhältnis etwa im Gleichgewicht bewegt. Insgesamt spielten in diesem Jahr 15 Bands auf dem Rock on the Beach Festival 2019.

Mit dabei waren unter anderem Kopfecho, Mr Irish Bastard, Radio Havanna, Soulbound und die Killerpilze. Bei einem mitunter ziemlich durchwachsenem Wetter zwischen Regen, Sturm und Sonnenschein, fand das Festival nicht gerade unter idealen Beachtemperaturen statt. Der Laune, der gut 1.600 Gäste, tat das allerdings keinen Abbruch. Alle freuten sich auf die Bands welche an diesem Tag spielen sollten. Den Anfang machten Driftwood und heizten dem noch etwas trägem Publikum schonmal gut ein. Für mein persönliches erstes Highlight sorgte die Band From the Vault. Die Bielefelder Punk Band enterte die Bühne und der Gitarrist der Band verlor um ein Haar sein Instrument. Sein Haltegurt hatte sich gelöst und zwang den Musiker sich während des aktuellen Songs hinzusetzen und zu spielen. Der Sänger der Band hatte jedoch blitzschnell reagiert und hielt im zu seinen Gesangsparts promt das Mikro vor die Nase. Hier wird kein Song unterbrochen, wir spielen weiter. Coole Aktion die unter den Gästen für mächtig Spass sorgte und auch mit entsprechendem Applaus honoriert wurde. Mit sehr unterhaltsamen Moderationen hielt From the Vault die Gäste bei Laune und lieferten ein wirklich tolles Konzert auf dem Rock on the Beach.

Auch die anderen Konzerte machten mächtig viel Spass, es spielte keine Rolle ob hier Vollblutmusiker am Werk waren oder eher Hobbybands auf der Bühne standen. Alle lieferten tolle Konzerte und hatten sichtlich viel Spass auf der Bühne. Ascendency, ebenfalls eine regionale Band zeigte enorm viel Bewegung auf der Bühne und lockte das Publikum mit einer energiegeladenen Show aus der Reserve.

Um 18:15 Uhr sollte es mit Soulbound weitergehen. Zusammen mit der Band betraten auch die Veranstalter des Festivals die Bühne. Der nun folgende Moment war einer der traurigsten und emotionalsten Momente welche ich bislang auf einem Festival erlebt habe. Unter Tränen gab der Veranstalter zu verstehen, das in der Nacht vor dem Festival einer Ihrer Kollegen und Mitveranstalter tödlich verünglückt sei. Man habe darüber nachgedacht eine Schweigeminute zu veranstalten, aber das sei nicht im Sinne Ihres verstorbenen Kollegens. Stattdessen würde er sich wünschen, das nun das gesamt Festival zusammen mit Souldbound richtig eskaliert und alle friedlich miteinander feiern.

Was beim Auftritt von Soulbound passierte, muss man nicht weiter beschreiben, nur soviel, dem Wunsch wurde komplett nachgekommen. Soulbound lieferte eine grandiose und actiongeladene Show. Auch die neuen Songs der Band, welche sich stilistisch doch von den älteren sehr unterscheiden, wurden von den Fans gefeiert. Die Band liess sich von der Ihr entgegen gebrachten Energie pushen. Am Ende des Konzertes von Soulbound gab es zum ersten Mal auf diesem Festival Forderungen nach einer Zugabe. Dieser Forderung kam die Band nur zu gerne nach und war im Anschluss an Ihren Gig auf dem Festival sichtlich erleichtert und erfreut ob des überaus überwältigen Feedbacks.

Im folgenden spielten noch Kopfecho, Transmitter, Killerpilze, Radio Havanna, Subbotnik und Mr. Irish Bastard auf dem Festival und erfreuten die Fans mit tollen Performances und bester Stimmung. Als letzte Band des tages betraten Alex im Westerland die Bühne des Rock on the Beach Festivals.  Bei dieser Band handelt es sich um eine Coverband, welche Song der Ärzte und von den Toten Hosen zum besten gibt. Beides bekanntlicherweise Bands die für eine gute Stimmung sorgen. Und das man sowohl die Ärzte als auch die Hosen lieben kann, und dasman auch Songs beider Bands zusammen während eines Konzertes spielen kann, das bewieß Alex im Westerland auf beeindruckende Art und Weise. Zu Songs wie Hurra und Bonny & Clyde feierten alle Gäste des Festivals gemeinsam, bis zum Song Schönen Gruss & auf Wiederseh’n mit dem sich die Band von dem Festival verabschiedete und die Gäste langsam aber sicher nach Hause schickte.

Rückblickend war das Festival eine durchweg gelungene Sache. Das Konzept der Veranstalter geht vollkommen auf und bietet auch unbekannteren Bands eine Plattform.

Wer also einfach mal was neues erleben will und neue Bands sehen möchte, der ist auch im kommenden Jahr wieder richtig auf dem Rock the Beach Festival 2020.