5 Helden auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz

Das war sie also, das erste Nacht der Helden Festungs Open Air in Koblenz. Am Samstag dem 24.08.2019 stieg die große Sause. Wir selbst waren ebenfalls vor Ort und haben uns von dem Festival überzeugen lassen. Doch lest selbst. Zunächst einmal ist die Nacht der Helden natürlich kein neues Event. Denn im Winter steigt diese Konzertreihe ja bereits seit 2 Jahren und wird auch diesen Winter wieder mit nunmehr 4 Locations fortgeführt.Doch in diesem Jahr hat man dieses Format zum ersten Mal auf ein Sommerevent unter freiem Himmel transformiert. Der Veranstalter TMS-event hat sich als Location in Koblenz die Festung Ehrenbreitstein ausgesucht. Eine Location die einfach genial ist. Gelegen auf einem Berg ragt die Festung über Koblenz heraus. Ein imposantes Bauwerk. Zu erreichen ist die Location auf 4 Wegen. Zum einen hat man die Möglichkeit mit einer Seilbahn über den Rhein zur Festung zu gelangen, dann gibt es ncoh einen Steillift, welcher einen innerhalb von 3 Minuten zur Festung bringt. Selbstverständlich kann man die Festung allerdings auch mit dem Auto erreichen, oder aber für die mit den strammen Waden, man erklimmt den Berg zu Fuß. Ich habe mich für Variante 2 und 4 entscheiden. Habe also den Steillift genutzt und bin auch einmal zu Fuss zur Festung hoch. Der Blick von der Festung ist einfach einzigartig. Ganz Koblenz kann man überblicken. Man sieht steile Hänge mit Weinreben, den Rhein und die Skyline von Koblenz. Einfach fantastisch.

Doch wir sind natürlich nicht wegen der Aussicht zu dieser Location gekommen. Nein, das musikalische Treiben sollte uns den Rest des Abends beschäftigen. Um 18 Uhr schloss die Location für die Touristen ihre Pforten und öffnete zeitgleich diese für die etwa 1.500 Festivalgäste. Diese strömten auch gleich hinein und füllten den großen Platz im inneren der Festung. Am Ende des Platzes die große Bühne. Gut ein Drittel des Bereichs vor der Bühne war überdacht, sodass man selbst bei Regen trocken das Festival genießen könnte. Dieses war jedoch nicht nötig, denn das Wetter hätte besser nicht sein können. Sonne und Temperaturen weit jenseits der 20 Grad sorgten für sommerliches Flair auf der Festung Ehrenbreitstein. Bereits eine halbe Stunde nach Öffnung des Geländes bestieg René Anlauff die Bühne des Festivals. Kurz verschaffte er sich einen Überblick von der Menge und sagte dann, wie es sich für einen Präsentator gehört die erste Band an. Die Nacht der Helden wird selbstverständlich nicht nur im Winter, sondern auch das Sommerevent in Koblenz wird von der Heldmaschine präsentiert.

Eröffneten das erste Nacht der Helden – Festungs Open Air – Maerzfeld

Maerzfeld kam die Ehre zuteil das Festival als erste Band zu eröffnen. Dank des späten Beginns des Festivals hatte man jedoch nicht das Gefühl, dass Maerzfeld der Opener waren. Der Platz vor der Bühne war bereits jetzt richtig gut gefüllt und man merkte dem Publikum die Feierlaune förmlich an. Maerzfeld enterte also die Bühne und stelle einen würdigen Opener dar. Die Energie wurde postwendend von den Gästen des Abends and die Band zurückgegeben. Und man konnte erleben, dass Maerzfeld richtig Bock hatten. Die Band um Sänger Heli Reißenweber legte sich mächtig ins Zeug und schmetterte Ihre Songs dem Publikum entgegen. Von Minute zu Minute wurde die Stimmung besser und der Applaus wurde mich jedem Song lauter. Nach dem Set von Maerzfeld gab es eine Umbauphase. Diese wurde von den meisten Gästen genutzt um sich mit der einen oder anderen Hopfenkaltschale zu versorgen, bevor es dann weiter ging. Rene und Dirk bestiegen nun die Bühne um den nächsten Act anzusagen. Mit den Worten: „Auch mit dieser Band verbindet uns einiges, denn René hat dem Teufel vor einigen Jahren mal einen Penisring geschenkt“ wurde die Bühne freigegeben für Tanzwut.

Tanzwut? Was haben die denn mit Neuer Deutsche Härte zu tun? Richtig, eigentlich gar nichts. Macht aber nichts, denn um ein Held zu sein, muss man nicht zwingend NDH spielen. Ausserdem passte Tanzwut bestens zu den anderen Bands und machten nicht nur uns, sondern auch den Gästen richtig Spass. Die berliner Spielleute präsentierten in Ihrer Spielzeit nicht nur die Songs Ihres aktuellen Albums Seemannsgarn, sondern auch viele ältere Klassiker. Die Mischung überzeugte die Gäste und alle feierte mit Teufel und seinen Mannen. Bislang hätte die Nacht der Helden tatsächlich nicht besser verlaufen können. Die Stimmung war ausgelassen, der Getränkenachschub verlief bestens und langsam aber sicher erstreckte sich die Dunkelheit über die Festung Ehrenbreitstein.

Diese war beim folgenden Act, Unzucht soweit fortgeschritten, das nun zum ersten Mal die Bühnenbeleuchtung richtig zu Geltung kam. Nun ja, leider waren die Spots, welche für die Fotografen, für das geliebte Frontlicht sorgen, und die Gesichter der Musiker aufhellen, so eingestellt, das diese den Drummer einer Band zwar in bestes Licht rückten, die anderen Musiker, welche sich in der Regel weiter vorn befinden, jedoch in der Frontansicht nahezu in komplette Dunkelheit hüllten. Diese Tatsache machte es den Fotografen sichtlich schwer Ihre Fotos zu machen. Musikalisch hingegen, lief auch bei der Unzucht alles wie am Schnürchen. Der Schulz, heizte dem Publikum ein, und auch de Clercq malträtierte seine Gitarre um den Publikum alles zu geben. Die Fans sangen nahezu jede Zeile der Songs von der niedersächsischen Dark Rock Band mit. Der Schulz formte des öfteren ein Herz mit seinen Händen und lies es in Richtung der Gäste fliegen. Auch hier waren Emotionen mit am Werk und das Publikum bereit diese anzunehmen und sie in Form von Energie wieder an die Band zurückzugeben. Doch auch das Set der Unzucht, fand ein Ende und erneut bestiegen René und Dirk nach einer weiteren Umbauphase die Bühne.

Heimlicher Headliner, des Abends Joachim Witt

Mit den Worten: „Eigentlich spielt jetzt der heimliche Headliner des Abends“  sagten Sie Joachim Witt samt Band an. Das Hamburger Urgestein betrat mit seiner Band die Bühne und gab mit Rübezahl den ersten Song zum besten. Wir haben in diesem jahr Joachim Witt gleich mehrmals erleben dürfen. Ob auf dem RockHarz, dem M’era Luna oder aber auf einem Club Konzert. In diesem Jahr ist der 70 jährige Hamburger sehr aktiv gewesen. Aber was auf der Festung Ehrenbreitstein geschah, war selbst für uns etwas besonderes. Joachim Witt zeigte sich von seiner besten Seite. Er riss das Publikum förmlich mit, alles war am feiern, singen und tanzen. Mit seinen mitunter provokanten Moderationen unterhielt der Musiker und Schauspieler das Publikum bestens. Irgendwann verkündete er. „Eigentlich … brauche ich gar keine Band“. Das Publikum, war ein wenig unentschlossen. Aber spätestens als Witt kurz a Capella seinen Hit „Goldener Reiter“ anstimmte, wusste jeder, OK mit Band macht es mehr Spass aber er hat das Publikum auch ohne völlig im Griff. Im Anschluss stimme auch die Band mit ein, und was dann geschah, war wirklich magisch. Wirklich jeder der anwesenden feierte zusammen mit dem 70 jährigen Witt diesen Moment. Egal ob auf der Bühne, vor der Bühne oder die anderen Bands im Backstage. Alles sang und tanzte zu diesem einen Song. Aber natürlich kamen auch die anderen Songs bestens an. Auch in der Setlist befand sich der Song „Die Flut“, welcher im Original ein Duett mit Witt und Peter Heppner ist. Nicht nur für mich, sondern auch für viele andere hätte der auftritt Witts noch lange weitergehen dürfen. Aber so ist das nun einmal auf einem Festival. Man hat nur eine begrenzte Spielzeit und wenn eine Band aufhört, steht bereits die nächste in den Startlöchern.

In diesem Fall war es der Präsentator der Nacht der Helden persönlich. Und da sich der Präsentator natürlich nicht selbst ansagt starteten Heldmaschine direkt durch. Auf Rollbrettern fuhren Sie auf die Bühne und schmetterten von diesem Zeitpunkt an den Fans Hit um Hit um die Ohren. Dirk hielt es nicht lange auf seinem Schemel hinter seinem Drumset. Immer wieder stieg er auf diesen um sich der Menge zu zeigen. Die anderen Musiker wirbelten auf der Bühne umher, begleitet von einer perfekt einstudierten und umgesetzten Lightshow. René bedankte sich mehrfach bei den Fans für diesen tollen Abend. Auch verkündete er, das es im kommenden Jahr ebenfalls eine Nacht der Helden als Sommerfestival, hier auf der Festung Ehrenbreitstein geben wird. Als Line Up hat man niemand geringeres bestätigt als: Nachtblut, Megaherz, Lord of the Lost und natürlich Heldmaschine. ( Anmerkung der Redaktion: Wir halten euch natürlich auf dem laufenden ) Während Ihres Konzerts hauten Heldmachine wirklich jeden Hit raus, den das ublikum sich gewünscht hatte. Egal ob „Radioaktiv“, „Weiter“ oder oder oder … alles wurde von den Gästen gefeiert, was definitiv nicht spurlos an der Band vorbeiging. Irgendwann wurde auch wieder das große Heldmaschine-Banner von den Gästen herausgeholt und präsentiert. Über den Gästen erstreckte sich ein überdimensionales Heldmaschine Logo … Gänsehautfeeling pur, nicht nur für uns, sondern gerade auch bei Heldmaschine selbst. Das der Headliner sein Set um eine satte halbe Stunde überzog, war völlig egal, und zum letzten Song, kamen alle Bands nochmal auf die Bühne und sangen zusammen den Song Nacht der Helden, bevor sich der Schulz und René noch über die Menschenmenge tragen liessen und sich im Anschluss alle Musiker des Abends für ein Abschlussfoto versammelten.

Alle Helden auf einem Blick – Maerzfeld – Tanzwut – Unzucht – Joachum Witt – Heldmaschine

Damit endete zumindest der livemusikalische Teil der Nacht der Helden. Doch tatsächlich ging es für nicht wenige dann erst nochmal richtig los. Denn nur ein paar Meter weiter startete bereits während des Auftritts der Heldmaschine die Aftershow Party. Bis in die frühen Morgenstunden konnte gefeiert werden.

Für uns ging diese Nacht der Helden jedoch mit dem Ende von dem Set der Heldmaschine zu ende und wir machten uns auf in Richtung Hotel. Doch selbstverständlich möcten wir es nicht verpassen noch ein kleines Gesamtfeedback zu verfassen.
Die Nacht der Helden in Koblenz war eine sehr gelungene Veranstaltung. Die Bands waren gut ausgewählt und haben sehr gut zueinander gepasst. Die Stimmung war bestens und die Location einfach der Wahnsinn. Aus unserer Sicht gab es nur zwei Kritikpunkte, wo wir uns aber vollends sicher sind, das der Veranstalter da im kommenden Jahr dran arbeiten wird. Zum einen ist es bestimmt nicht leicht in einer Location welche zu beiden Seiten hin von massiven Steinmauern begrenzt wird, einen perfekten Klang zu erzeugen. Allerdings war es je nachdem wo man stand wirklich schwer den Gesang zu hören bzw zu verstehen, auch an dem Licht wird man vermutlich im kommenden Jahr noch feilen um nicht nur den Drummer eienr Band in bestes Licht zu hüllen.

Alles andere war jedoch einfach perfekt. Die Location, die Bandauswahl, die Preise von Getränken und Essen. Die Security war sehr entspannt und generell war es ein sehr friedliches Event, welches wir jedem Fan absolut empfehlen können und möchten. Gerade wenn wir uns das Line Up für das kommende Jahr ansehen,

Nachtblut – Megaherz – Lord of the Lost – Heldmaschine

können wir euch nur eines raten, da die Kapazität der Location begrenzt ist, solltet ihr euch rechtzeitig ein Ticket sichern. Selbstverständlich werden wir euch über alle News zu der zweien Auflage dieses Events informaieren, damit ihr nichts verpasst.