Amphi Festival 2019 – Tanzbrunnen

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Drum nähme ich den Stock und Hut und tät das Amphi Festival als Ziel wählen. (geliehen von Matthias Claudius)

Genau das haben wir gemacht also ging es am Freitag von Bremen mit dem Auto nach Köln durch ein Meer von Baustellen, wir sind dann etwas später angekommen als geplant aber immer noch pünktlich genug, um mit Freunden essen zu gehen. So frisch gestärkt sind wir dann von der Kölner Altstadt zum Tanzbrunnen gegangen und haben schon mal unsere Fetivalbändchen geholt den Abend haben wir dann in der Strandbar beim Tanzbrunnen ausklingen lassen.

Ein gerne gesehener Gast auf dem Amphi – Blutengel

Samstag ging dann endlich das Festival los, die Schlange bei Einlass war wirklich kürzer als erwartet und es ging zügig auf das Gelände vom Tanzbrunnen, die Security hat aber auch einen guten Job gemacht und somit große Wartezeiten verhindert. Im Eingangsbereich bei der Info konnte man sich Armbänder aus Gummi holen, kosten los mit dem Amphi-Motto 2019 „Liebe, Glaube, Amphi“.Bis zur ersten Band war noch Zeit also haben wir uns dann erstmal auf dem Gelände umgeschaut, es wird ja neben der Musik noch andere Sachen angeboten man findet dort die mobilen Shops von bekannten und auch unbekannten Händlern mit der neusten Mode oder dem letzten Schrei. Wer Lust hatte auf ein Tattoo konnte sich vor Ort ein Bildchen mit Airbrush verpassen lassen, ein Tattoo auf Zeit sozusagen. Das Wetter war am Samstag zuerst noch ganz gut es war sonnig mit Wolken was sich im Laufe des Tages aber noch ändern sollte, laut Wettervorhersagen waren Unwetter im Anmarsch.

Langsam aber stetig versammelten sich die Besucher vor der Hauptbühne und warteten auf den ersten Künstler der das Amphi Festival 2019 eröffnen würde, vorher gab es noch die obligatorischen Ansprachen vom Veranstalter und ein paar herzliche Worte von Dr. Mark Benecke der über das gesamte Festival als Moderator tätig war.

11:00 Uhr die Show kann beginnen als Opener gab sich am Samstag Seelennacht die Ehre und man muss sagen das sich so früh schon sehr viele vor der Bühne eingetroffen haben und sichtlich Spaß am Auftritt von Seelennacht hatten, die Mischung aus Elektronik Sound gepaart mit der unverkennbaren Singstimme von Marc ist es was Seelennacht hörenswert macht. Auch Seelennacht hat die Eröffnung des Amphi-Festivals gefallen, ich hoffe sehr das man sie auch auf anderen größeren Bühnen zu sehen und zu hören bekommen wird.

Auszug aus der Playlist:

Vorwärts – New Visions – Schall und Rauch – Fährmann – Pathfinder – Neuzeit – Aftermath – Die Zeit zurückdrehen – Keeping Hope

Niklas Kahl (Lord of the Lost)

Erdling waren der nächsten im Bunde, unverkennbar durch ihren rockigen Gitarrensound und einem ausgefallenen Bühnen Make-up. Mit der Song Auswahl trifft Erdling den Geschmack des Publikums und so ist es auch nicht verwunderlich das die Leute vor der Bühne freudig mit sangen und tanzten. Zum Song Blitz und Donner war dann der Einsatz des Publikums gefragt, so sollten sich alle hinknien und die Mehrheit folgte dieser Aufforderung, kurze Pause , Song Blitz und Donner beginnt , alle springen auf , schöner Abschluss .

Bevor es mit Chrom weiter ging betrat der Veranstalter die Bühne und sagte passend zu dem kurzen aber heftigen Regen ein paar Wort zum derzeitigen Stand des Unwetter  „Es wurde eine Warnung raus geben aber mit Glück zieht das Unwetter an uns vorbei“ so kurz die Info war so kurz war auch der erste Gegenguss, die Besucher sahen es gelassen und sahen den Regen als willkommene Abkühlung.

So jetzt konnte aber Chrom loslegen mit ihrem melodischem Elektro Sound und hammerharten Bass Sequenzen. Christian Marquis und Thomas Winters, lieferten eine Mischung aus feinsten tanzbaren Synth Pop, EBM und Club-Electro ,satte Beats und durchdringende Bässe ab. Die positive Atmosphäre auf der Bühne und die Songs mit Ohrwurmgarantie liesen die Besucher so richtig abfeiern, tanzen inbegriffen.

Samsas Traum wurde von Dr. Marc Benecke als die Geschichten Erzähler angekündigt, da passt es doch ganz gut das ihr Name von einer Geschichte oder Erzählung abgeleitet wurde, der Protagonist mit Namen  Gregor Samsa hatte einen Traum aus dem er morgens erwachte. Kein Traum dagegen war ihr Auftritt, nein es war eine schöne realistische Reise quer die musikalischen Geschichten von Samsas Traum.

 Auszug aus der Playlist:

Ich sehe die Sterne bei Tag – Dein bleicher Wolf – Schlag in den Flammen – Igel im Nebel – Stromausfall im Herzspital  – Endstation Eden  – Heiliges Herz   -Die Zärtlichkeit der –   – Verdammten  – Ein Foetus wie du  – Kugel im Gesicht

Hocico (Aussprache: [oˈsiko] die zwei Mexikaner deren Musikstyle im  Elektro-Industrial, Aggrotech anzusiedeln ist kamen jetzt dran und sie legten gleich los . Erk Aicrag geschmückt mit einer Knochenkette nutzte die volle Länge der Bühne aus und war ständig in Bewegung, gar nicht so leicht da Fotos zu machen. Immer wenn ich den Frontman sehe denke ich an dem Duracell Hasen einmal aufgeladen sprüht er förmlich vor Energie die er so an das Publikum weiter gibt. Vor der Bühne steht so gut wie keiner mehr still es wird getanzt, gehüpft und gesprungen was das Zeug hält.

Black Out – Dark Sunday – Sex Sick – No One Gets Out Alive – Bite Me – I Abomination – Psychonaut – Poltergeist – Dead Trust – Forgotten Tears

Marc Benecke kündigt Lord of the Lost an die Menge tobt die Frauen kreischen und auf die Bühne kommt erstmal Gared als Putzfrau mit Staubwedel, reinigt mit Zigarette im Mundwinkel die Bühne. Endlich kommen auch die restlichen Jungs auf die Bühne Niklas, Pi und Claas, zu guter Letzt kommt Chris auf die Bühne.  Die Jungs legten gleich richtig los und hauten einen Knaller nach dem anderen raus, getrübt wurde die Stimmung nur etwas von dem aufkommenden Unwetter mit wirklich heftigen Wind und Regen wie aus Eimern gegossen , vor der Bühne kuschelte man etwas unter der Überdachung feierte aber gemeinsam mit der Band weiter.

Faderhead auf dem Amphi Festival 2019

Auch die restlichen Besucher die nicht gerade vor der Mainstage standen nahmen es gelassen mit dem Wetter und suchten sich eine Möglichkeit zum Unterstellen. Laut Veranstalter hatte man einen Plan sollte das Unwetter schlimmer werden das war beruhigend und zum Glück wurde dieser nicht gebraucht.

Es war nun Zeit für Blutengel die wieder mal eine wirklich aufreizende Bühnenshow hatten mit allen was das Fan Herz begehrt, Orgel Intro und aufwendig montierte LED-Wände ,leicht bekleidete Engel ,viel Kunstblut auf halbnackte Körper also alles das was eine gute Show ausmacht. Chris Pohl und Ulrike Goldmann gaben auch gesanglich ihr Bestes  und zogen die Menge in ihren Bann was ab und zu von Chris  seiner Rede Freudigkeit unterbrochen wurde , aber unterm Strich gesehen alles top super Auftritt super Show .

Eine letzte Bandansagen am Samstag von Marc Benecke der Headliner war dran , Nitzer EBB eine Band die es seit 1982 gibt und auch heute noch Fans hat ,Alte die über die  Jahre treu geblieben sind und auch neu dazu gekommene . So ergab sich eine Generations übergreifende EMB Party bei der Mainstage und Nitzer Ebb rockten das Ding und es war ein Headliner würdiger Auftritt. Wer draußen an der Mainstage geblieben ist hatte dieses wohl nicht bereuen müssen.

Wer nach dem letzten Song an diesen ersten Tag noch immer Energie hatte und in Feierlaune war konnte noch zur Aftershow Party gehen oder den Abend gemütlich am Beach ausklingen lassen.

Tag 2 am Kölner Tanzbunnen, das Wetter war schon morgen deutlich besser als am Samstag die dunklen Wolken hatten sich am Samstag ausgeregnet und so war der Sonntag voller Sonnenschein und das unerbittlich. Samstag suchten die Besucher ein Platz, um sich vor dem Regen zu schützen und Sonntag vor der Sonne. Sitzplatze biete das Amphi Festival wirklich reichlich aber leider keine im Schatten, eventuell wäre es ja möglich 2020 das eine oder andere Sonnensegel auf zu stellen .Auch den zweiten Tag habe ich an der Mainstage verbracht mit guten Freunden ein kühles Bier und viel Musik.

Marc Benecke traf bei der Mainsatge die ersten Vorbereitungen für den Start am Sonntag, seine erste Amtshandlung war es einen Mantel zu verschenken so als Dankeschön an die Leute die schon so früh auf einem Sonntag vor der Bühne stehen und auf den ersten Auftritt warten. Er ging kurz von der Bühne runter für ein paar Selfies mit seinen Fans und siehe da wen trifft er dort, einen Doppelgänger. Als er Minuten später die erste Band ansagen wollte holte er noch mal schnell den genannten Doppelgänger auf die Bühne, sahen sich wirklich ähnlich.

Am Sonntag machten Hell Boulevard den Opener , auf einem Sonntag als erste zu spielen ist nicht immer leicht. Vor der Bühne war schon einiges los, aber man konnte deutlich sehen das es für viele am Samstag länger ging. Aber Jungs auf der Bühne war fit und sie spielten voller Freude ihr Set und vor der Bühne wurde es langsam voller und es kam auch Bewegung rein, ein echt guter Start von den Jungs.

Bei Ost+Front wird es traditionell blutig

Bei der Ansage zu OST+Front wurde das Publikum gleich mal über den Namen aufgeklärt, so erklärte uns Marc Benecke das die Band nicht Ost und Front ausgesprochen wird sondern nur Ostfront. Leider gab es gleich zu Anfang Probleme mit der Technik und so hörte man den ersten Song nur Bruchstück weise ,der Technik war es wohl auch zu warm an dem Tag. Kurz das Micro ausgetauscht und es konnte mit dem unverkennbaren OstFront Sound weiter gehen.Neben ihren blutigen Bühnen Outfit überzeugen sie auch mit den Texten und ihrer Musik.

 Adrenalin – Fiesta de sexo – 10 Jahre Ostfront – Denke Lied – Freundschaft – Bruderherz – Ich liebe es -Mensch – Heavy Metal – Bitte schlag mich

Zum dritten Mal auf dem Amphi Festival dabei sind Beauty of Gemina  die Schweizer hatten dieses mal auf eine mehr Akustik-lastiges Set gesetzt. Mit ihrem melodiösen leichten Goth-Rock konnten sie aber dennoch beim Publikum punkten auch wenn es nicht so kraftvoll wie gewohnt war.

End 02. All Those Days – This Time – Bitter Sweet Good-Bye – Last Night Home – Hunters – The Lonesome Death Of A Goth DJ – Rumours – Endless Time To See

Faderhead die vierte Band auf der Mainsatge, ich kenne keinen anderen Künstler der ein so herzliches Lachen hat, wie das von Sami Mark Yahya und das wärend des gesamten Auftrittes. Der Hamburger präsentierte mit seinen Band Kollegen einen Electro Pop bei dem man seine Füße nicht still halten kann. Am 04.10 erscheint das  zehnte Studioalbum „Asteria“.

Schwarze Anzüge, weiße Hemden, schwarze Krawatten, schwarze Lederhandschuhe, Sonnenbrillen jede Menge Schaufensterpupen auf der Bühne und C64 Sound, Welle Erdball betreten die Bühne es beginnt eine Reise durch die 80er der neuen Deutschen Welle Coverversionen aufgepeppt mit  Synthpop in gewohnter Manier. Bei Songs wie Feuerwerk (Stefan Remmler & Nina), Karl der Käfer (Gänsehaut) Fred vom Jupiter (Andreas Dorau) gab es wohl kaum einen der nicht lauthals mitgesungen hat. Vermisst haben aber viele die übergroßen Luftballons die sonst zum Einsatz kommen, dennoch hatten alle einen riesen Spaß.

Setlist : Die Roboter – Schaufensterpuppen – Vor all den Jahren – FanFanFanatisch – Kabinett – Berühren – Eine neue Zeit – Kleptomanie – Feuerwerk – Karl der Käfer – Fred vom Jupiter – Es geht voran

White Lies die aus England kommende Alternative-Rock-Band kommt auf die Bühne ihr Outfit erinnerte im ersten Augenblick an einer Schülerband auf einem Abi Abschlussball, jetzt mussten sie aber mit ihrer Musik punkten. Harry McVeigh begeisterte sine Fans mit einer top Stimme und Gitarren lastiger Softrock, wer jetzt die Mainstage verlassen hat weil der Anfang etwas langsamer und ruhiger war verpasste einen grandiosen Auftritt . Mit Songs wie „Is My Love Enough“ oder „Fire And Wings“ und „Bigger Than Us“ hatten die Jungs die Menge auf ihrer Seite und erhielten auch einen verdienten Applaus.

Setliste : Time To Give – There Goes Our Love Again – Is My Love Enough? – Death – To Lose My Life – Fire and Wings – Unfinished Business – Bigger Than Us

Der Co Headliner Project Pitchfork auf der Mainstage startete erstmal mit Technik Problemen gleich beim ersten Song „Killing Nature, killing Animals“ hörte man noch ein knistern und dann waren die Mikros aus. Peter Spilles blieb gelassen und machte noch Scherze „Akustik können wir nur rhythmisch. Nun gut, dann machen wir eben eine rhythmische Liederstunde.“ Die Techniker behoben das Problem binnen kürzester Zeit und so konnte es weiter gehen. Eine Setlist die es in sich hatte brachte das Publikum zum Beben, es wurde getanzt gesprungen lauthals mitgesungen .

Setlist :  K.N.K.A. – Timekiller – Rain – Alpha Omega – And The Sun Was Blue – Conjure – Acid Ocean – Souls – Titânes – Beholder – I Am (A Thought In Slowmotion)

Der Headliner des Abends In Extremo war seit 13 Jahren das erstmal wieder beim Amphi – Festival dabei auch wenn nicht jeder glücklich mit dieser Endscheidung war, eine ganze Menge vom Publikum machte sich auf den Weg ins Theater um Nachtmahr zusehen oder zur Orbit Stage auf dem Schiff dort spielte Zeitgleich Das Ich. Wer aber bei Inextremo geblieben ist konnte nach dem zweiten Song ein recht üppige Feuershow genießen, mit Liedern wie „Störtebecker“ oder „Quid pro Quo“ brachte er die verbleibenden auch ordentlich zum Tanzen. Als Headliner mit der 70 min Show haben sie alles gegeben genau wie das Publikum, bei „Sternhagelvoll“ klang es wie ein riesen großer Chor.

Setlist: Sängerkrieg – Vollmond – Störtebeker – Feuertaufe – Gaukler – Unsichtbar – Quid Pro Quo – Liam – Lieb Vaterland – Rasend Herz – Frei zu sein – Himmel & Hölle – Moonshine – Sternhagelvoll

Schluss aus vorbei das war Amphi Festival 2019, ich weis es waren mehr als 16 Bands bei Amphi aber da ich nur bei der Maistage war und nur ab und zu mal im Theater vorbei geschaut habe bezieht sich der Bericht auch nur auf die Bands von der Mainstage , ich hoffe es gefällt dennoch ein wenig. Vielleicht sieht man sich ja zum 16. Amhpi 2010 wieder, die Karten dafür könnt ihr ab den 01.08.2019 käuflich erwerben Amphi Ticketshop (nur hier originale Hardtickets)