CD-Preview: Harpyie – Anima

Harpyie hat sich im Jahre 2011 im beschaulichen Bad Oeynhausen gegründet und seither 3 Alben veröffentlicht. Nun steht mit Anima im April diesen Jahres das 4. Werk der Musiker um Frontmann Aello die Windböe in den Startlöchern. Bei Anima hat man sich als Produzent, Simon Michael, mit ins Boot genommen. Den meisten dürfte dieser Name zunächst einmal als Schlagzeuger der Potsdamer Formation Subway to Sally ein Begriff sein. Die Symbiose zwischen Michael und Harpyie hat bereits beim letzten Album, mit dem Titel Freakshow bestens funktioniert, und somit lag eine weitere Zusammenarbeit nahe. Wir schauen auf Anima durch die Augen eines Tieres auf den Menschen und stellen gleichzeitig die Frage, ob es gerade das Tier in uns ist, welches uns menschlicher werden lässt. Unterstützt werden wir auf Anima von Autor und Satiriker Dietmar Wischmeyer und Ben Metzner, Mitglied der Bands Feuerschwanz und D´Artagnon. So äußert sich die Band selbst zu Ihrem 4. Werk, welches mit 13 neuen Tracks auf uns wartet. Pixelreisen hat das Album bereits erhalten und es auf Herz und Nieren geprüft. Was das neue Album der 5 Sturmvögel kann, und ob es sich lohnt das Album in das Plattenregal zu stellen, das möchten wir euch im Folgenden verraten.

Die Tracks:
Anima
– Den Beginn macht direkt der Titelsong des Albums. Anfangs vernimmt man im Hintergrund ein Gewitter, bevor die Stimme von Dietmar Wischmeyer ertönt. Ein tolles Intro ertönt. Ein bedrohlicher Text, wird von Wishmeyer verkündet, welcher in den Beginn des eigentlichen Songs mündet. Dieser hat etwas Episches. Die Melodie baut Spannung auf und geht direkt nach vorne. Die Double Bass ballert uns aus den Boxen entgegen und die Gitarren sind hart. Erst gegen Mitte des Songs ertönt Aellos Stimme. Auch hier ein unheilvoller Text. Nun folgt der Song Ambra auch dieser Song ist ein Brett in Sachen Härte, jedoch kommt die Geige, von Mechthild gut zur Geltung und dient als sehr gelungener Kontrast zu den harten Instrumenten. Der Song hat viel Energie, der Text ist sehr gut zu verstehen. Ein toller Song, aus dem Blickwinkel eines Walfängers. Den nächsten Song könnte der eine oder andere Fan der Band bereits live erlebt haben. Denn er wurde bereits z.B. auf den Wacken Winter Nights gespielt – Schneeblind. Die Melodie ist sehr eingängig und beißt sich förmlich im Gehör fest. Auch der Refrain persistiert im Gehör und prägt sich dem Hörer bestens ein. Erster sein und niemals zweiter ist alles was ich will. Der Song beinhaltet schnelle harte Parts, aber auch kurze Passagen in denen der Song etwas Druck herausnimmt um sich kurz darauf geballt neu aufzubäumen. Der Song macht nicht nur auf dem Album Spaß, auch Live geht er richtig ab.  Flieg beginnt mit Gitarre, Schlagzeug und Geige, bevor Aellos Stimme ertönt.  Stimmlich ist dieser Song wie eigentlich alle Songs auf diesem Alben um einiges voluminöser und gewaltiger als die vorangegangenen Alben von Harpyie. Die Band hat einen Schritt nach vorne gemacht. Auch musikalisch bietet der Song einiges. Rasputin ist ein absolut genialer Song. Die Melodie beißt sich förmlich im Gehörgang fest und animiert zur Bewegung. Die Strophen sind düster gesungen, während der Refrain eher fröhlich ist. Hier wird sehr erfolgreich mit verschiedenen Atmosphären gespielt. Kommt sehr gut rüber. Totem beginnt wie eine Ballade, traurig und romantisch. Dann jedoch ertönen wieder die harten Gitarrenklänge und die Stimme von Aello wirkt bedrohlich bis hin zu verrückt. Der Song hat das Potential eine gewaltige Gänsehaut beim Hörer zu produzieren. Vom alten Eisen ist im Verhältnis zu den bislang gehörten Songs ein fast langsamer Song. Dennoch birgt er eine gute Energie in sich. Der Text wird etwas monotoner gesungen. Passt aber sehr gut zu dem Song. In diesem von hat Mechthild Hexengeige einen richtig genialen Part, den ich mir direkt mehrmals anhören musste. Auch dieser Song ist richtig genial. Ich bin gespannt wie er sich live anfühlt, und ob man ihn auch live zu hören bekommen wird. Bei Dynamit beginnt nach einem kurzen Intro mit einem Knall. Die Gitarren und der Bass sind tief und hart. Wie in vielen Liedern, auch in der Vergangenheit, bedient sich die Band auch auf diesem Song wieder typischer Redewendungen.

Harpyie

Intelligenter Schachzug. Das macht einen Song sehr einprägsam und die Fans können den Song schnell mitsingen. Weiter geht es mit Jagdfieber. Die Gitarren geben die Richtung vor und die Drums den Takt. Es geht nach vorne. Der Refrain, wie so oft bei Harpyie ist sehr leicht einprägsam. Ich habe das Gefühl, als ob seitdem Jean zu der Band gestoßen ist, die Gitarre und der Bass härter geworden sind. Das macht sich auch in diesem Song wieder bemerkbar. Das gefällt vermutlich nicht allen. Kann aber auch neue Türen und Tore öffnen. Als nächstes folgt mit Berserker der Song ist ein echtes Brett .. und die Band muss ordentlich einstecken. Der Song an sich lässt seinem Namen Taten folgen. Ein brachialer Song, der direkt nach vorne geht und schon fast an Metalcore mit Geigenparts erinnert. Ein echter Berserker halt. Einfach Geil, mein absoluter Favorit auf dem Album. Löwenherz heißt der 11. Song auf dem Album. Er beginnt sehr emotional. Auch Aello legt viel Gefühl in seine Stimme, die sehr unschuldig wirkt. Ein toller Kontrast zu den anderen Songs auf dem Album. Der vorletzte Song nennt sich Schöne neue Welt. Er ist bei weitem nicht so druckvoll wie viele andere Songs auf dem Album. Er bietet den Hörer etwas Erholung. Der Song hat eine tolle Harmonie. Augen schließen und sich von dem Song tragen lassen. Nun folgt mit Unter Geiern der 13. und damit letzte Track des Albums Anima. Und dieser Song ist definitiv etwas Einmaliges auf dem Album. Ein größten Teils akustischer Song. Mittelalterfolk made by Harpyie. Dieser Song drängt sich absolut auf Live gespielt zu werden. Ich höre es schon in meinen Ohren, wenn Aello in die Menge ruft: Hunde wollt ihr ewig leben? Und die Fans ihm Antworten: NEIN DAS WOLL’N WIR NICHT!

Fazit:
Mit Anima hat Harpyie absolut an die Qualitäten Ihres letzten Albums Freakshow angeknüpft. Mehr sogar noch hat die Band die Messlatte um ein gutes Stück in Richtung Himmel verschoben. Harpyie ist härter geworden. Mit Mittelalter hat es nicht mehr sonderlich viel zu tun. Fakt ist aber, dass sich das Album rund anhört und sich wie aus einem Guss präsentiert. Musikalisch wie auch Stimmlich hat sich die Band sehr verbessert. Unterm Strich ist das Album ein wirklich sehr gelungenes Werk, mit dem sich die Sturmvögel von Harpyie weiterentwickeln aber auch ein Stück weit neu empfinden, ohne dabei die bewährten Qualitäten zu vergessen. Wir können diesem Album allen Fans der härteren Gangart eine absolute Kaufempfehlung aussprechen.

Harpyie – Anima
Veröffentlichung: 28.04.2017  Metalville
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Das Album könnt ihr hier vorbestellen: Digipak