CD-Preview: Kryptos – Burn the Night

Kryptos gründeten sich 1998 in Bangalore, Indien und gehören seitdem zur Speerspitze der indischen Heavy Metal Revolution. Seit nun fast zwei Dekaden existent, hat die Band drei von der Presse hochgelobte Alben veröffentlicht und einige der größten Namen im Metal auf Touren in Europa supportet. Das erste Album Spiral Ascent erschien 2004 und wurde schnell im Indischen Metal Underground und darauf auch international bekannt.  Im Jahre 2008 unterschrieben Kryptos beim kalifornischen Old School Metal Records und veröffentlichten dort The Ark of Gemini, bevor sie sich 2010, als erste Metal ky_butn-c_2400x2400Band aus Indien, auf Tour durch Europa begaben.  Das dritte Album The Coils of Apollyon erschien 2012 bei AFM Records und wurde mit mehr als positiven Reviews der Musikmedien belohnt. Es folgte der Auftritt beim Wacken Open Air 2013, eine weitere Europa Tour im Jahre 2014, sowie 2015 eine Tour zusammen mit Death Angel.  Beeinflusst sowohl von Judas Priest, Iron Maiden, Thin Lizzy und Accept, als auch von Coroner und Kreator, haben es Kryptos geschafft, ihren ganz eigenen Stil zu erschaffen, wobei sie ihren Wurzeln immer treu geblieben sind.  Ihrem Ruf als phänomenale Live Band konnten Kryptos dann auch als Opening Act von Iron Maiden, Testament, Kreator, Destruction, Death Angel gerecht werden.  Kryptos sind für’s Booking in Europa bei Seaside Touring unter Vertrag und werden von Gibson Guitars ausgestattet. 2016 wird nun das vierte Album Burn Up The Night erscheinen, ausgestattet mit einem allerfeinsten 80er Cover Artwork von Mattias Frisk (Ghost) und acht Songs, die die glorreichen Tage des Heavy Metal wieder aufleben lassen mit rasiermesserscharfen Gitarrenriffs und furiosen Soli. Trends mögen kommen und gehen, aber Kryptos bleiben ihrer Old School Gesinnung, der sie sich von Anfang an verschworen haben, treu. Old school or no school!

Die Tracks:

Was bei Burn Up The Night als erstes sofort heraussticht ist der einzigartige Klang der Lead Guitar. Diese wird auch stark in den Vordergrund gestellt und dominiert vom Klang her alles andere auf dem Album. In Blackstar Horizon, dem ersten Song des Albums, wird z.B. durchgängig ein sehr schnelles Pattern gespielt hinter dem selbst der ky_butn_p08Gesang etwas zurückfällt. Dieser klingt etwas oldschool da er mit viel Hall aufgenommen wurde und somit einem das Gefühl gibt in einer großen Halle zu stehen. Abwechslung bringt das gegen Ende gespielte hohe Solo in typischer Heavy Metal Manier. Mit Full Throttle folgt ein Song mit etwas langsamer gespielten Lead Guitar Riffs. Dadurch treten auch die Rhythem Guitar und die schnelleren Drums mehr in den Vordergrund was jedoch unweigerlich dazu führt das der Gesang gänzlich in den Hintergrund geschoben wird. Deutlich ausbalancierter wird es mit The Summoning. Hier gelingt das Wechselspiel der Gitarren mit den Drums deutlich besser als zuvor. Auch der tiefere Gesang verleiht dem Song deutlich mehr Charakter. Langsamer gespielte Riffs wechseln sich mit schnellen Riffs ab und erzeugen somit mehr Dynamik. Darauf folgt Unto Elysium ein langsamerer Song der hin und wieder durch kurze höher gespielte Licks aufgefrischt wird. Jedoch leider viel zu selten sodass nur die gut gespielten Solis hier Abwechslung bringen. In One Shot To Kill wird der Song diesmal anstatt mit kurzen Licks mit mehrstimmigen kurzen Gesangs Passagen aufgefrischt. Der Rest des Songs sticht durch ständige Tempowechsel und einem gelungenen Solo wenigstens etwas hervor. Im Intro von Waverider kriegt man als Hörer kurzzeitig einen etwas anderen Klang zu hören der aber relativ schnell wieder dem für Kryptos typischen Sound weicht. Auch Prepare To Strike bietet abgesehen von schneller gespielten Solis keine große Abwechslung auf dem Album und leitet über in den letzten namensgebenden Song Burn Up The Night. Überraschender weise hört man ausgerechnet hier etwas Abwechslung. Die Lead Guitar ist hier deutlich leiser und wird anständig von Rhythem Guitar und Gesang begleitet. So kann dem Song ein atmosphärisches Klangbild verliehen werden indem auch der Gesang im Vordergrund steht.

Fazit:

Hörern von Burn Up The Night sollte schnell klarwerden, dass es mit dem Album leider ein kleines Problem gibt. Immer wieder hört man von Bands deren Klang nach einem Mitgliederwechsel einfach nichtmehr der gleiche ist. Bei Kryptos könnte dies schon nach wechseln des Verstärkers der Fall sein. Das Album ist ganz klar und deutlich vom Sound der Lead Guitar dominiert die in den Strophen alles andere maßlos übertönt. So tritt selbst der Gesang in den Hintergrund und was übrig bleibt ist das gleiche Riff immer und immer wieder. Lediglich die Solis sorgen hier immer für gelungene Abwechslung, was schade ist, denn so wartet man förmlich den Rest des Songs nur auf die Solis da sonst in den Strophen nicht wirklich für Abwechslung gesorgt wird. Gerade der titelgebende Song Burn Up The Night zeigt das es für den Klang einfach deutlich besser gewesen wäre die Lead guitar nicht in den Vordergrund vor allem zu stellen da sonst außer ein paar schnell gespielten Riffs nicht viel im Gedächtnis bleibt. Trotz all dem hat Kryptos einen sehr schönen oldschool Klang der durch den ungewöhnlichen Verstärker Sound auch sehr einzigartig ist und auch wenn der Gesang etwas stark in den Hintergrund gedrängt wird passt er atmosphärisch exzellent dazu. Fans von Oldschool Metal Bands für die die Gitarre klar im Vordergrund einer Band zu stehen hat werden sich über Burn Up The Night sicher freuen. Für alle anderen wird das Album wohl leider etwas sehr eintönig rüberkommen.

Kryptos –  Burn the Night
Veröffentlichung: 23.09.2016 AFM Records
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