CD-Preview: Soulbound – Addicted to Hell

SOULBOUND stehen für modernen und düsteren Industrial/Gothic Metal und mixen dabei gekonnt eingängige Melodien mit dystopischen und sozialkritischen Texten. Mit Ihrem neuen Album „Addicted To Hell“, welches unter der Leitung von Chris Harms (Lord Of The Lost) entstand, definieren Soulbound ihren Sound grundlegend neu, ohne jedoch ihre Wurzeln im Alternative zu ignorieren. Stampfende Beats vereinen schwere Gitarren und aggressive Synths zu einem endzeitlichen Genre Mix, der in dieser Form absolut einzigartig ist. Dunkle, schwere Balladen und aggressive, brachiale Songs mit großen Melodien, reichen sich auf dem Album die Hand. Der Sound der Ostwestfalen ist vielfältig und
abwechslungsreich, trägt aber immer eine unverwechselbare Note.

Cover zum neuen Album von Soulbound

Soulbound laden uns mit „Addicted To Hell“ dazu ein die Abgründe der menschlichen Psyche zu ergründen. Die Texte symbolisieren den aktuellen Zeitgeist und behandeln emotionale Themen wie zwanghafte Selbstzerstörung, Narzissmus oder den Kampf gegen Depressionen. Soulbound sind pure Energie und die wohl mit ambitioniertesten Newcomer der Gothic Szene. Jeder der die Ostwestfalen schon einmal live erlebt hat, wird genau das bestätigen können. Die Band weiß wie sie ihre Zuhörer mitreißen kann, entfesselt auf der Bühne ein Feuerwerk an Emotionen, bleibt dabei aber bodenständig und ihren Fans sympathisch nah. „Addicted To Hell“ ist die der endgültige Ritterschlag für die junge Band und bereits jetzt ein Geheimtipp für alle Fans von düsterem Metal und mitreißendem Gothic.

Die Tracks

Uns liegt die Standard Edition mit insgesamt 13 brandheissen Tracks der Ostwestfalen vor, welche wir euch in den folgenden Zeilen einmal genauer vorstellen möchten. Als erster Song gibt es den Titelsong und auch die erste Videoauskopplung des neuen Albums. Addicted to Hell ist ein energiegeladener und direkter Song. Er geht steil nach vorne und macht keine Kompromisse. Die Gitarrenriffs gehen sofort ins Ohr und persistieren dort. Ich bekomme sie bereits nach dem ersten Mal hören nicht mehr aus dem Kopf. Nach einem kurzen Break setzt der Gesang ein. Dieser ist bei diesem Song, noch fast gediegen im Vergleich zu den kommenden Songs. Besonders im Kopf hängen geblieben bei diesem Songs ist das Chorartige „Hou“ welches immer wieder zu hören ist. Bei dem Song kamen mir direkt einige Vorstellungen, wie der Song live gespielt wird und die Gäste des Abends den Chor der Band entgegen donnern. Ein Moment der mir bereits jetzt Gänsehaut bereitet. In Minute 2:11 verändert sich der Gesang schlagartig in ein Shouting. Der Song zieht uns in den Bann und baut eine extreme Vorfreude auf die kommenden Songs des Albums auf. Fast schon beängstigend ist wie energiegeladen die Stimme des Sängers Johnny ist. Ist er im realen Leben doch ein sehr ruhiger und extrem freundlicher Mensch, so lässt er hier wirklich alles raus und setzt seine gesamte Energie in diesen Song. Weiter geht es mit March March. Der Song beginnt mit einem Synthie der an eine im Gleichschritt laufende Menschenmenge erinnert. (Wie passend aber auch) Ab Sekunde 16 setzen die eigentlichen Instrumente ein zusammen mit einem Synthie ein. Fast schon Monoton, knallt uns die Melodie des Songs entgegen. Monoton? Ja, aber nicht das es nervt, eher so, das sich die Klangfolge wieder mal im Kopf festsetzt. Na toll. Zweiter Song und der zweite Ohrwurm … hmpf … ab Sekunde 32 ändert sich der Song und die Stimme setzt ein. Diesmal viel tiefer, dominanter und bedrohlicher als noch im ersten Song. Die Stimme entwickelt sich im weiteren Verlauf hin zu einem dunklen Shouting und endet im Refrain in eine sehr melodiöse und harmonische Stimme. Bevor es dann wieder bedrohlich dunkel wird. Sehr abwechslungsreich wie Soulbound diesen Song gestaltet hat. Krasse Nummer. Als dritter Song befindet sich Toxic auf dem Album. Der Song beginnt sehr elektronisch, dann setzen die Saiteninstrumente und die Drums ein. Bislang ist der Song jedoch für mich der schwächste auf dem Album. Wobei schwach hier jammern auf sehr hohem Niveau ist, denn auch dieser Song hat einen geilen Refrain und geht gut ins Ohr. Allerdings hat der Song in der Strophe etwas weniger Energie, was er allerdings im Refrain ganz klar wieder aufholt. Definitiv ein Brett, der seine Liebhaber absolut finden wird. Höhepunkt im Song für mich ab 2:28 Minute der einsetzende Gesang, den ich so bei Soulbound noch nie vernommen habe. Zaghaft, fast schon zerbrechlich kommt die Stimme rüber. Es ist krass, wie viele Klangfarben sich in der Stimme des Sängers befinden, bevor es im Refrain wieder brachial nach vorne geht. Fuck You ist der 4. Song auf dem Album. Auch dieser Song beginnt mit einem sehr elektronischem Intro zusammen mit einem fast beschwörendem Text, welcher eher im Hintergrund zu vernehmen ist. Plötzlich ballern uns die Drums um die Ohren. Es gibt einen musikalischen Wechsel bevor der Song plötzlich etwas ruhiger wird und der Gesang einsetzt. Irgendwie muss ich bei diesem Song an die guten alten Klassiker von Marilyn Manson denken. Hart direkt und steil nach vorne. Allerdings ist dieser Song bei weitem kein Abklatsch Marilyn Mansons. Ähnlichkeiten werden einem in den Shouting Passagen jedoch unweigerlich auffallen. Weiter geht es mit Undone. Bei diesem Song handelt es sich um die dritte Videoauskopplung, welche am 18.09.2020 veröffentlicht wird. Der Song beginnt diesmal sehr ruhig. Die Stimme ist sehr warm und harmonisch. Hierbei handelt es sich um den ersten balladenartigen Song. Wobei balladenartig auch nur halb zutrifft, denn der Refrain hat es in sich und geht drastisch ins Ohr, bevor es wieder ruhiger wird und die zweite Strophe eingeleitet wird. Hier kann der Hörer fast mal etwas auspannen, aber der Song ist einfach grandios. Freut euch auf das Videorelease. Nachdem wir ja nun bekanntlich alle höllensüchtig sind, wird es nun Zeit einen Song seinem Hausherren zu widmen. Devil heißt der nächste und 6. Song welcher uns nun bevorsteht. Das Intro ist krass … im Hintergrund vernimmt man immer wieder das Wort „Devil, Devil Devil“ dazu gibt es ein kurzes elektro Intro. Bis dann in Sekunde 16 der Song richtig losgeht. Doch was ist das das, der Gesang von Johnny ist jetzt mal wieder etwas ganz neues. Extrem tief erinnert er schon eher an eine Erzählung, bis sie dann zum Refrain wieder in ein tolles Shouting mündet. Die Gitarren während des Songs sind schnippisch scharf ich liebe diesem Song, extrem abwechslungsreich, und eine Mixtur aus ruhigen Sequenzen und schallenden und energiegeladenen Gitarrenriffs. Es ist einfach Wahnsinn, wie viel Energie in diesem Album steckt. So jetzt aber bitte mal etwas zum auspannen. Wie wäre es mit einer … Ballade? Alles klar, kein Problem. The Beast beginnt, für mich extrem überraschend, denn hier bekommen wir, mal wieder eine ganz neue Gesangsstimme von Johnny zu hören. Klar, unverzerrt, aber in der Stimme liegt etwas bedrohliches. Es ist schwer zu beschreiben, was ich da gerade höre. Den Song müsst ihr euch einfach anhören. Crash and Burn hält genau das, was der Name verspricht. Hier gibt es nur eine Richtung, und die lautet direkt in Dein Ohr, ohne Umwege und von da aus direkt ins Hirn. Hier fühlt sich der Song wohl und nistet sich ein. Ähm .. ja ihr vermutete richtig, der dritte Ohrwurm… der Gesang ist einfach nur geil, ein schneller Text zu einer grandiosen Melodie und das Schlagzeug ist in diesem Song einfach nur klasse eingesetzt. Auch die Synthie Parts passen wie die Faust aufs Auge. Ein absolut genialer Song, und ganz klare Hörempfehlung. Tic Toc, läuft unsere Zeit schon ab? Nun ja immerhin sind wir schon bei Song 9 angekommen. Aber das heißt auch noch lange nicht am Ende des Albums. Auch dieser Song erinnert mich persönlich in den Shoutingphasen wieder an Herrn Manson, in seinen besten Jahren, als seine Alben bei mir raus und runter liefen. Der Gesang in den Strophen ist wieder extrem tief die Melodie ist eingängig, auch diesen Song kann ich mir live extrem gut vorstellen. NUn endlich kommen wir zur zweiten Videoauskopplung. Alive ist der 10. Song auf Addicted to Hell, wir müssen hier denke ich nicht viel zu sagen, wer den Song noch nicht kennt, der soll sich doch einfach das Video ansehen. Wer bei diesem Song einfach nur mit dem Fuss zum Takt auf den Boden tippt, macht definitiv etwas falsch. Der Song ist kompromisslos und energetisch hoch 10. Mich reißt er jedes Mal mit. Suckers Place heisst der nächste Song und ist mit 4 Minuten 37 der längste auf dem Album. Und ist wieder eher eine Ballade. Sehr gefühlvoll, eine tolle Stimme und ein mitunter epischer anmutender Einsatz von Synthies. Ein toller Song ganz ohne Frage, aber für mich zusammen mit Toxic eher ein schwächerer Song. Wobei ich mir beide Songs absolut jederzeit gerne anhöre. Weiter geht es mit dem vorletzten Track Fire it up. Der Song gefällt mir bereits in den ersten Sekunden. Die Einleitung und die einsetzenden Gitarren gehen gut ins Ohr und das Shouting gefällt mir wieder extrem gut. Der Song ist extrem abwechslungsreich. Eigentlich hätte man alleine aus diesem Song 3 oder gart 4 einzelne Songs machen können, so abwechslungsreich sind die einzelnen Parts. Ich bin gespannt ob dieser Song es in die Livesetlist der Band schafft. So nun aber last but not least Unleashed Aporia, der letzte Song auf Addicted to Hell. Hier lässt Soulbound nochmal alles raus was an Energie noch übrig ist. Ein ganz starker Song, der wieder extrem viel Power ins Ohr transportiert.

Fazit

Wir haben es bereits in einem unserer News gepostet. Addicted to Hell hat extrem viel Potential und nistet sich bereits jetzt ganz weit oben in meinen persönlichen Alben des Jahres 2020 ein. Man kann das Album ohne jegliche Probleme von vorne bis hinten durchhören. Es befinden sich keinerlei Lückenfüller auf dem Album, wo der Hörer vielleicht doch eher die Skip Taste drückt. Auffällig ist wie viel Energie die Band an den Tag legt und wie abwechslungsreich dieses Album ist. Krachende Shoutings, düstere unheilvoller Gesang, bis hin zu extrem gefühlvollen Stimmen ist einfach alles dabei. Auch die Instrumente sind klasse abgestimmt und bringen jeden einzelnen Song auf den Punkt genau ins Ohr. Die Zusammenarbeit zwischen Lord of the Lost Mastermind Chris Harms und Soulbound erweisst sich für uns als eine überaus fruchtbare Symbiose, welche aus unserer Sicht gerne weiter andauern darf. Meine persönlichen Favoriten und entsprechend auch Anspieltipps sind die Songs Addicted to Hell, March March, Crash and Burn und Tic Toc. Die Songs laufen bei mir seit Tagen rauf und runter, ohne das Sie mir langweilig werden. Absolute Kaufempfehlung. Und wer die Band auf dem Album mag, sei die Empfehlung ausgesprochen sich die Band auch mal live anzutun. Soulbound ist live nochmal 200% besser als auf Konserve.

Soulbound – Addicted to Hell

Veröffentlichung: 18.09.2020 – Metalville
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