CD-Review: Atame – Borderline

Für die Band Atame ist heute ein ganz besonderer Tag. Denn heute erblickt das neue Album Borderline das Licht der Welt. Ein Album an dem die Band insgesamt 7 Jahre bearbeitet hat. Bei einem Album welches so lange gebraucht hat um perfekt zu werden sind die Erwartungen selbstredend entsprechend hoch. Wir haben das Album bereit vorab bekommen und konnten es bereits vorhören.ÁTAME – mit Betonung auf dem ersten A – kann aus dem spanischen frei mit „fessel mich“ übersetzt werden. Bei der Suche nach einem kurzen und prägnanten Bandnamen, der idealerweise noch etwas Bedeutung mitbringt, haben Sie auf die Innenseite von Myriams Unterlippe zurückgegriffen. Dort steht das Wort seit Jahren tätowiert. Ob das Wort nun wörtlich zu verstehen ist, oder ob die Musik den Zuhörer fesseln soll, ist jedem selbst überlassen.“ATAME“ waren früher bekannt unter dem Namen: „Psycho Doll“.

Myriam verkörpert gesangliche Einflüsse von Madonna, Marie Fredriksson und Courtney Love und hat darüber hinaus ein einzigartiges Timbre entwickelt, das sie gezielt einzusetzen weiß. Sie liefert epische Refrains, gewährt aber auch tiefe Einblicke in ihr Herz, indem sie den Zuhörer in den leisen Momenten an ihrer fragilen Seite teilhaben lässt, nur um immer wieder mit roher Energie und sogar Aggression zu erstaunen. Myriam von M ist bekannt aus TV und Medien, unter anderem für ihre leidenschaftliche Arbeit in ihrer gemeinnützigen Organisation „Fuck Cancer“.

Borderline handelt von Liebe, Leidenschaft, Krankheit, Hoffnung, inneren Dämonen … und dem Ende der Menschheit. Die Lieder sind konkret genug, um die Botschaften zu verstehen und doch so abstrakt. Inspiriert vom Grunge der 90er sind Genregrenzen zu eng für dieses Album. Von leise bis laut, von zärtlich bis hart fusionieren Gesang und Gitarren und erfinden sich immer wieder neu. Das Zusammenspiel dieser Protagonisten entspringt der Verbindung zweier sich liebender Menschen komplementär, reflektiert und ehrlich. „Unser Album ist bereits ein Erfolg, weil wir es lieben.“ schwärmen die Bandmitglieder.

Eröffnet wird das Album von „Wasted Summer“ und vom ersten Ton an überzeugt es mit seinem besonderem Klangbild. Textlich geht es gefühlsmässig von Track zu Track auf und ab ohne unangenehm zu werden, hier verdeutlicht sich der Albumtitel. Myriams Persönlichkeitsstörung schwankt in ihren Texten mit. In „Expiration Date“ singt sie über ihr eigenes „Haltbarkeitsdatum“ und wird von rockigen Gitarren begleitet, vorallem das Gitarrensolo ist absolut erwähnenswert. „The Mask“ spiegelt diese Traurigkeit die man fühlt wenn die inneren Dämonen kommen und wie man dank seiner Maske dennoch in die Umwelt lächelt. Mit „Fear The Living“, „Patient Zero“ und „Fight The Dead“ gibt es drei zusammenhängende Lieder , die eine Zombieapokalypse skizzieren, kein Wunder sind die Bandmitglieder doch grosse Horrorfans. Der letzte Titel dieses Albums ist dann die erste Singleauskopplung “ I will be there“, welches mich sehr berührt hat. Man glaubt Myriam jedes ihrer Worte von Anfang an. Dieses Album hat auf jedenfall Tiefgang und man sollte es unbedingt gehört haben.

Atame – Borderline

Veröffentlichung: 17. Mai 2019 – NoCut
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Das Album könnt ihr hier erhalten: Audio CD