CD-Review: Extramensch – Extramensch II

Vor genau 5 Jahren veröffentlichten EXTRAMENSCH ihr Debütalbum und wurden als die neuen Helden der Meta Lyric gefeiert. Nach Ausstieg des Sängers wurde es wieder ruhig um EXTRAMENSCH und es schien keine Fortsetzung zu geben… 2017 sind sie wieder da, mit neuem Sänger, neuer Sprache, neuer Message und neuer Kraft! Damals wollten die Mitglieder anonym bleiben, diesmal gibt es Namen: Andi W. (Bassist bei Megalomaniax, Megavier, Motörblock) holte sich Sänger Dave (A Pale Moon) in´s Boot. Schnell wurde man sich einig, in welche Richtung man gehen wollte und verfeinerte den intelligent arrangierten „Darkrocksound“ mit gekonnt akzentuierten Drums, gespielt von Martin Dog Kessler (H-Blockx, Westbam, Abwärts, Ich+Ich) und Roland Jacobs (Requiem, Mud Puppy, B-Promi) melodisch filigranem Gitarrenspiel. Zusammen schuf man eine unver- wechselbar charakteristische Mischung aus Rock / Metal / Gothic und Elektronik. Musikalisch klingt dies wie ein Darkrock-Gewitter mit detaillierten Elektroeinflüssen.Textlich bereist Dave auf melancholisch sarkastische Weise Zwischen-Menschliches, singt größtenteils auf Englisch und hält dem geneigten Zuhörer gelegentlich den Spiegel vor.

Die Tracks:
Mit 9 Tracks und einer Gesamtspielzeit von über 40 Minuten kommt das neue Album von Extramensch daher. Den Beginn macht das Album mit dem Song Labyrinth. Der Song startet elektronisch ruhig. Die Stimme von Dave ist deutlich und angenehm. Der Song wechselt zwischen seicht elektronischen Passagen und einer sehr dominanten E-Gitarre. Der Track macht ein gekonntes Spagat aus elektronischen Parts und rockigen Elementen. Eine sehr gelungene Mixtur die den Song sehr abwechslungsreich gestaltet. Matter of Hearts beginnt mit einer schrebbelnden Leadgitarre, danach setzt eine Crossover-artige Melodie ein. Der Gesang ist sehr tief, hätte man bei der Melodie nicht erwartet, passt aber sehr gut. In den ruhigen Parts des Songs kann der Hörer durchatmen bevor er dann wieder die Gitarren um die Ohren geschmettert bekommt. Nun folgt mit Numb ein richtiges Brett. Die Gitarren sind tief und machen richtig Druck. Sehr überraschend der Gesang der bei diesen Gitarren tiefer erwartet wurde. Aber nicht so Extramensch. Hier werden Schranken durchbrochen. geile Nummer. Als nächstes folgt Geschichte schreiben und damit der erste Song welcher auf deutsch gesungen wird. Der Song beginnt düster und geheimnisvoll. Dann setzt ein Synthie ein und kurze Zeit später der Gesang. Erst nach über einer Minute vernimmt man die ersten Gitarrenklänge. Diese sind recht hart und direkt. Bieten einen tollen Kontrast. Auch hier wird wieder mit verschiedensten Klangelementen und Atmosphären gespielt.  Towards Tomorrow heisst der zweite Track. Der um einiges härter ist als der Vorgänger. Der Gesang ist undeutlicher, aber sehr melodiös. Der Song geht gut ins Ohr und bringt eine gute Energie zum Ausdruck. Ein toller Song. Als nächstes geht es weiter mit Alive hier sind einige Crossover Elemente zu vernehmen. Die Melodie ist eingängig und geht gut voran. Der Gesang passt klasse zu dem Song. Der Song hat sich direkt bei mir im Ohr festgesetzt. Den Song kann man sich immer wieder anhören, er wird einfach nicht langweilig. Mit Amok gibt es jetzt einen Song, der sehr rockig beginnt, als der Gesang einsetzt wird der Song jedoch etwas ruhiger, verliert jedoch nicht wirklich an Energie. Bei diesem Song kommt der Gesang von Dave richtig gut, der bei diesem Song auch einiges aus seiner Stimme herausholt. harmonischer Sprechgesang, bis hin zu verhältnismäßig hohen Gesang. Tolle Stimme. Genialer und gefühlvoller Song. Transzendenz kommt als nächstes. Der Song beginnt sehr hart. Beim Gesang flacht der Song etwas an Intensität ab. Jedoch nur für kurze Zeit. Der Song macht Spass spielt etwas mit dem Hörer, der immer wieder mit neuen Geschwindigkeiten und Lautstärken konfrontiert wird. Die Melodie hat Ohrwurmcharakter. Und auch der Gesang geht gut ins Ohr. Bislang der Song der mir am besten auf dem Album gefällt, aber Geschmäcker sind natürlich verschieden. Ich möchte euch trotzdem empfehlen den Song zu hören. Auch das Gitarrensolo gegen Ende des Songs macht richtig was her. Nun folgt der mit Abstand längste Song, und auch der letzte Track auf dem Album. Mit 10 Minuten Dauer hat man Whorehouse ein eigenes längeres Intro gegönnt.Dieses beginnt düster und monoton. Erst nach über 3 Minuten hört man die ersten Klänge der Gitarre. Nun baut der Song eine schon fast psychodelische Stimmung auf. Irre Klänge sind zu vernehmen und so richtig beginnen tut der Song eigentlich erst nach 5 Minuten. Die Melodie kommt zum Vorschein. Jetzt wird langsam aber sicher Druck aufgebaut der Song steigert sich. Sehr interessanter und abgespaceter Song und definitiv etwas besonderes.

Fazit:
Mit dem Album Extramensch II hat Extramensch ein richtig gutes Album gemacht. Ein Album, welches schwer in eine Schublade zu stecken ist. Es bietet verschiedenste Anleihen aus diversen Musikstilen. Besonders gut gefällt mir bei diesem Album die Mixtur der verschiedenen Stimmfarben, kombiniert mit harten Gitarren und Einlagen von Electro Beats. Ein durchaus und vollends hörenswertes Album nicht nur für Liebhaber.

Extramensch – Extramensch II
Veröffentlichung: 17.01.2017  Danse Macabre
Links zu Extramensch: Homepage | Facebook
Das Album erhaltet ihr hier: Digital Download | Audio-CD
(Amazon Prime Kunden können das Album kostenlos streamen)