RockHarz Open Air 2019 – Der Harz rockt -Teil I

Vergangenes Wochenende war es wieder soweit. Circa 20.000 Metalheads versammelten sich auf dem Flugplatz Ballenstedt im Harz um zusammen mit über 50 Bands die nunmehr 26. Ausgabe des beliebten RockHarz Open Airs zu feiern. In der Zeit vom 03. bis zum 06. Juli 2019 fand dieses einzigartige Festival in diesem Jahr statt und versprach wie auch in den Vorjahren eine riesen Gaudi zu werden. Das Gelände war rechtzeitig von dem Veranstalter hergerichtet worden, der Mutantenstadl stand und auch der große Biergarten davor war fertig. Auch gab es in diesem Jahr einige Neuerungen. Die berühmte Doppelbühne des Festivals war in diesem Jahr noch ein wenig größer, sodass man auch auf die Entfernung hin die Musiker auf der Bühne bestens verfolgen konnte. Kleiner Nachteil, in den ersten Reihen war es für normalgroße Menschen nahezu unmöglich den Drummer einer Band zu sehen, da der Blickwinkel so steil war. Auch wurde der Campground im Vergleich zu den Vorjahren wieder modifiziert, so wurde das Areal für die VIP und Handicapped vergrößert und nicht zuletzt hat man mit Krombacher einen neuen Partner in Sachen Gerstensaftschorle gefunden. Ansonsten blieb aber fast alles beim Alten. 4 Tage lang sollten auf den beiden Bühnen über 50 Bands ihre Songs, Klassiker und Neuheiten präsentieren. Wie üblich für das RockHarz ohne jegliche Bandüberschneidungen. Wer will, kann wirklich jede Band von Anfang bis zum bitteren Ende genießen. Wer wollte, konnte auch in diesem Jahr bereits am Dienstag anreisen. Diese Frühanreisemöglichkeit kostete dem Festivalbesucher 10 Euro pro Nase.

Die Anreise und der erste Festivaltag

 In diesem Jahr wurde diese Möglichkeit jedoch von dermaßen vielen Gästen genutzt das sich an besagtem Tag kilometerlange Schlangen von allen Seiten in Richtung RockHarz Open Air bildeten und die letzten Kilometer für viele Gäste einige Stunden in Anspruch nahmen. Wir selbst nutzten diese Option nicht und sind am Mittwoch um 6 Uhr in der Früh aus der Region um Bielefeld losgefahren um zum Festival zu gelangen. Eine Entscheidung, welche aus unserer Sicht gut war, denn wir hatten keinerlei Stau, keine Schlange und konnten nahezu ungebremst bis zum Zeltplatz durchfahren. Dort angekommen, war Dank der Möglichkeit direkt neben seinem Auto zu zelten, das Domizil für die nächsten Tage binnen weniger Minuten hergerichtet und man konnte erstmal zum gemütlichen Teil des Tages übergehen … liebe

Sorgte für ungewohnte Klänge auf dem RockHarz – Combichrist

Menschen wiedersehen … dumme Sprüche reißen … und die eine oder andere Hopfenkaltschale genießen. So verging die Zeit vom Aufbau des Camps bis zur Öffnung des Infields schnell und angenehm. Pünktlich zur Eröffnung des Infields hieß es für mich jedoch Kameras schultern und auf in Richtung Bühne. Wie in den letzten Jahren auch, ist der Mittwoch auf dem RockHarz eher ein Warm Up Day. Es wird nur eine Bühne bespielt und auch spielen nur 6 Bands an diesem Tag. Den Beginn machte um Punkt 16:30 die Band From North. Der Band gelang es, von Minute zu Minute mehr Festivalbesucher vor die Bühne zu locken und machte einen guten Job als offizielle musikalische Eröffnung des RockHarz Open Air 2019. Im weiteren Verlauf begeisterten Brothers of Metal und Vader die Menge bevor es mit Combichrist eher untypische Klänge auf dem Festival zu hören gab. Auch Combichrist wurde jedoch von den Gästen gut aufgenommen und bei den Fun Metallern von J.B.O. ging es richtig zur Sache. Die ersten Crowdsurfer waren zu sehen und auch die Security im Graben, die Grabenschlampen, hatten Ihre ersten Einsätze um die Crowdsurfer aus der Menge zu ziehen. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Grabenschlampen auch in diesem Jahr wieder einen grandiosen Job machten. Mit stets fröhlichen Gesichtern empfingen Sie jeden Crowdsurfer und fischten ihn gekonnt aus der Menge um ihn wieder wohlbehalten auf den Boden abzusetzen. Im Anschluss an J.B.O. stand mit U.D.O. ein Urgestein der Heavy Metal Szene als Headliner des Eröffnungstages auf der Bühne vom RockHarz Open Air krönte einen super Auftakt des Festivals. Die Nacht vom Mittwoch auf den Donnerstag war richtig kalt. Bis auf 6 Grad sanken die Temperaturen und sorgten bei vielen Besuchern des Festivals für klappender Zähne und schlotternde Knie. Die gute Nachricht vorweg. In den folgenden Nächten sollte die Temperatur auch des Nachts immer zweistellig bleiben.

Donnerstag – Der zweite Festivaltag

Coppelius überzeugten auf dem RockHarz Open Air 2019

Für mich persönlich war der Donnerstag der Tag, an dem die meisten Bands spielten, auf die ich mich am meisten gefreut hatte. Sollten an diesem Tag doch Van Canto, Coppelius, Lordi, Hämatom, Cradle of Filth und Amon Amarth auf der Bühne stehen. Voller Vorfreude stand ich also um 11:50 Uhr vor der Bühne und wartete auf den Auftritt von Bloodred Hourglass welche den zweiten Tag musikalisch eröffnen sollten. Das noch etwas träge Publikum wurde von der Band abgeholt und so feierten bereits um diese Uhrzeit nicht wenige Gäste vor der Bühne die ersten Songs des Tages. Um 15:15 Uhr war es für mich soweit, mit Van Canto spielte die erste der Bands, auf die ich mich im Vorfeld bereits sehr gefreut hatte. Mit nur einem Schlagzeug als Instrument auf der Bühne und 6 Mikrofonen brachte die Band Ihren A Capelli Metal an den Mann und wurde von den Gästen gefeiert. Als nächstes stand Coppelius auf der Bühne. Eine Band welche ich als Fotograf sogar on Stage, also auf der Bühne fotografieren durfte und nicht nur aus dem Graben heraus. Mit viel Entertainment unterhielten die 7 Musiker auf der Bühne das Publikum bestens und ernteten riesigen Applaus. Bastille, den Diener hielt es nicht lange auf der Bühne. Er kletterte die Boxentürme herab um ein Bad in der Menge zu nehmen. Bewaffnet mit einer Flasche Schampus, konnte er es sichtlich genießen. Leider hatte die Band einige Soundprobleme, was der Stimmung jedoch in keiner weise schadete. Im weiteren Verlauf trat dann des Hauptmanns geiler Haufen Feuerschwanz und Overkill auf bevor im Anschluss mit Lordi

Would you love a Monsterman – Lordi

eine Band auf der Bühne stand, welche immerhin den Eurovision Songcontest gewonnen hat. Mit ihren Horrorkostümen bekleidet spielte Lordi ein tolles Set und zeigte das man definitiv auf dieses Festival gehörte. Selbstverständlich durfte auch der Song Hard Rock Hallelujah nicht fehlen, welcher von den Gästen aus voller Kehle mitgesungen wurde. Direkt im Anschluss an Lordi spielte Hämatom auf.  Jeder der diese Band schon einmal live gesehen hat, weiß, jetzt bleibt niemand stillstehen. Hier wird gerockt, getanzt, gesprungen und lautstark mitgesungen. Höhepunkt des Auftritts der Band war, als sich Drummer Süd auf einer Plattform stehend, auf der ein kleines Schlagzeug angebracht war trommelnder Weise vom Publikum tragen ließ. Crowd Surfing 2.0. Kam beim Publikum enorm gut an. Aber auch sonst sorgte die Band für beste Stimmung und jede Menge Crowdsurfer. Weiter ging es mit Wintersun und Cradle of Filth, bevor dann mit Amon Amarth der Headliner des Tages auf der Bühne stand. Mit einer gigantischen Feuershow, Schwertkämpfen auf der Bühne und energischer und grandioser Musik rissen die Schweden die Bühne auf dem Rockharz förmlich ein. nach dem Auftritt von Amon Amarth wurde es mit Joachim Witt, noch einmal etwas ruhiger, bevor es dann zurück zum Zeltplatz ging, um den zweiten Festival Tag gebührend zu begießen.