Wave-Gotik-Treffen 2017

Bereits am Mittwochabend standen schon etliche Wohnmobile, Autos und Wohnwagen entlang der Straße zum AGRA-Gelände Schlange um sich am nächsten Morgen einen guten Platz auf dem Camping-Gelände zu sichern. Auch wir standen in dieser Schlange. Am Donnerstag Morgen wurden dann gegen 12.00 Uhr die Tore geöffnet und die Autos und Menschen strömten auf das Gelände. Nachdem wir unseren Campingbus abgestellt hatten ging es zur Bändchen-Ausgabe. Am Presse-Schalter stand sonst niemand an und so konnte man gleich sein Presse-Bändchen holen. Nach einem Besuch auf dem Zeltplatz ging es dann abends in die Disco-Halle „AGRA 4.2“ wo DJ Elvis und DJ Oli Klein an den Plattentellern standen und die Masse zum Tanzen brachten. So konnte man bis in die frühen Morgenstunden das Tanzbein schwingen.

Am Freitag öffnet dann das Pressebüro, das wir nach mehrmaligen Nachfragen bei den Sicherheitsleuten dann auch fanden. In diesem Gebäude befanden sich auf die Aufenthaltsräume und das Catering der Künstler. So lief man dem ein oder  anderen Künstler über den Weg. Später zog es uns dann ins Heidnische Dorf beim Torhaus Dölitz. Dort spielten auf der Hauptbühne am Abend die litauische Band Romuvos, deren Sänger sehr an Ragnar Lothbrok aus der Serie Vikings erinnerte. Nach einem ausgiebigen Bummel über den herrlichen Mittelaltermarkt zog es uns dann in Richtung des Clubs „NonTox“. Diesen erreichten wir nach ca. 1 Stunde Fahrt mit der Straßenbahn und einem kleinen Fußmarsch. Die Bühne stand im Freien und so konnte man schon von weitem den Bass des Künstlers Stoppenberg hören. Um 20.45 Uhr betraten dann Centhron die Bühne.  Diese wurden mit Beifall und Begeisterung vom Publikum empfangen. Aus dem neuen Album „Allvater“ gab die Band einige Stücke zum Besten. Diese brachten das Publikum zum tanzen. Überall waren Industiral-Tanzmoves zu sehen. Auch Song aus den bisherigen Alben durften nicht fehlen. So auch der Titel „Dreckstück“ Frontmann Elmar brachte seine Begeisterung über das tolle Publikum mehrmals zum Ausdruck. Man merkte, dass das Trio sichtlich Spaß beim Gig hatte. Nach dem letzten Stück verlangte das Publikum lauthals nach einer Zugabe. Mit „Cunt“ ein perfekter Abschluss für diesen Auftritt. Im Anschluss ließ es sich die Band nicht nehmen mit den Fans Fotos zu machen und einen kurzen Plausch zu halten. So konnten auch wir ein Foto mit der Band machen. Zum Mitternachtsspecial ging es dann in die AGRA-Konzerthalle. Dort wurden Amanda Palmer und (Dresden Dolls) und Edward Ka-Spel (Legendary Pink Dots) angekündigt. Unterstützt wurden die beiden von einem Geiger. Das E-Piano von Amanda hatte gleich vor Beginn des Auftrittes einen technischen Defekt, sodass zunächst der Geiger improvisierte während ein Techniker versuchte das Fußpedal wieder in Gang zu bekommen. Die Formation spielte dann zunächst einen Song ohne Piano bis ein neues auf die Bühne gebracht wurde und der Auftritt wie geplant fortgesetzt werden konnte. Das Outfit von Amanda war mit der wallenden Robe und dem ausladenden Kopfschmuck und Hingucker und erinnerte an eine Geisha.

Am Samstag zog es uns dann erneut ins Heidnische Dorf. Dort spielten die Bands Wydramur und im Anschluss Cuelebre. Viele Gäste saßen auf der Wiese vor der Hauptbühne und genossen den Sonnenschein und die gute Musik. Einige Gäste tanzten vor der Bühne. Später folgten wir dem schwarzen Strom in den „Kohlrabizirkus“ der mit seinem Kuppeldach schon von weitem zu sehen war. Stahlmann brachten die Location zum Kochen und die Stimmung war sehr ausgelassen. Den Song „Engel“ widmete Mart an dem Tag der neugeborenen Tochter von Drummer Max. Es folgten unter Anderem die Songs „Süchtig“ und „Tanzmaschine“. Mart hatte zu jedem Song eine kleine Geschichte parat und man merkte, dass er sehr stolz war, dass so viele Menschen zum Gig gekommen waren. Das Publikum honorierte den Auftritt mit tosendem Beifall. Nach einer kurzen Umbaupause kamen Xandria auf die Bühne. Den Opener macht die Band mit „Call of destiniy“. Die gute Stimmung auf der Bühne sprang sofort auf das Publikum über und so wurde mitgesungen und im Takt geklatscht. Bei „We are murderers“ bekamen die Zuschauer dann von Basser Steven den Auftrag ihn gesanglich zu unterstützen. Das Publikum leistete dem Folge und sang lauthals mit. Auch dieser Auftritt, den Frontfrau Dianne als „Homecoming Party“ bezeichnete, wurde mit langem Beifall gebührend belohnt. Bei VNV Nation war die AGRA-Halle brechend voll und es herrschte Sauna-Feeling. Auch die Band hatte mit der Hitze zu kämpfen. Dennoch gab Frontmann Ronan Harris bei den Songs „Chorme“ und „Illsuion“ Vollgas. Ein gelungener Abschluss für den Samstagabend.

Am Sonntag regnete es bis nachmittags. So machte man sich auf dem Weg zu Moritzbastei und musste das bunte Gewimmel des Stadtfestes passieren. Vor der Bastei warteten viele Schaulustige um das ein oder andere Foto von den schwarz gewandeten Gestalten zu ergattern. Auf der Mauer war ein kleiner Mittelaltermarkt zu finden. Dort spielte Wyrdamur ein Akustik-Set, welches einige Zuschauer anlockte. Im Anschluss stand ein Bummel in der Shopping-Halle der AGRA an. Dort gab es allerhand zu sehen und jeder konnte sicher das Passende für sich finden. Manch einer schleppte tütenweise Kleidung und Accessoires durch die Halle.  Später ging es dann zu The 69 Eyes in die AGRA-Halle. Diese spielten vor der vollen Halle neue und altbekannte Songs. Frontmann Jyrki69 pries dann das neue Album der Band an. Song wie „Betty blue“ und „Never say die“ brachten das Publikum in Stimmung. Auch im Fotografengraben war das ein oder andere Kopfnicken zu sehen. Im Anschluss wurde wieder in der kleinen Halle „Agra 4.2“ bis in die früher Morgenstunden getanzt und gefiert. An den Plattentellern standen in dieser Nacht DJ Honey (Welle:Erdball) und DJ Oswald Henke.

Am Montag stand dann Eisfabrik auf dem Plan. Der Frontmann erinnerte mit seinem weißen Rauschebart ein wenig an den Weihnachtsmann. Ganz in weiß gekleidet stand die Formation auf der Bühne. Lediglich der Drummer war in ein schwarzes Kapuzenshirt gehüllt. Bei einem der Songs tanzte dann ein Yeti auf der Bühne, welches im Publikum für Gelächter sorgte. Dieser verteilte dann Eisbonbons im Publikum. Die Songs „Rainbow Child“ und „Maschinen“ animierten die Zuschauer zum mitklatschen. Leider wurden alle Songs ohne vorherige Ansage durchgespielt. Beim Song „Eisbär“ betrat ein Eisbär die Bühne und hopse munter zwischen den Musikern herum. Das gesamte Publikum sang den Song mit. Der anschließende Auftritt von Psyclon Nine war etwas gewöhnungsbedürftig. Der Gesang war kaum zu verstehen und der Bass dröhnte so massive, dass man fast Herzrhythmusstörungen bekam. Bei den Ansagen von Frontmann Nero fielen ständig das Wort „Fuck“. Der Auftritt der Band wurde dann vorzeitig beendet, das er Sänger wohl auf der Bühne randaliert hatte. Den Abschluss für uns an diesem Abend in der AGRA bildete Funker Vogt mit ihrem neuen Frontmann Chris L. Auf der Bühne standen Geschütze und der Mikrofonständer war ein Maschinengewehr. Die Bühnendekoration erinnerte stark an ein Schlachtfeld. Chris wurde von mehreren Maskierten Männern auf einen elektrischen Stuhl  gefesselt und mit Maulkorb auf die Bühne geschoben. Ein Auftritt, wie er Chris würdig ist. Wie zu erwarten lieferte die Band eine geniale Show ab und man sah, dass Chris ganz in seinem Element war. Song wie „Kampfereit“ und „Deutsch bleibt Deutsch“ wurden vom Publikum mit Beifall honoriert und die Band wurde gefeiert. Ein gelungener Auftritt, der sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Am Dienstag Morgen wurde dann wieder die Heimreise angetreten. Mit vielen tollen Fotos und Erinnerungen im Gepäck. Nach etlichen Staus und gut sechs Stunden Fahrt neigte sich das Festivalwochenende dann dem Ende zu.