CD-Review: Heimataerde – Aerdenbrand

Die Electro-Templer um Ashlar von Megalon schlagen das nächste Kapitel ihrer epischen Saga auf. Aerdenbrand   baut   hymnische   Brücken   zwischen   modernen   Club-Sounds, mittelalterlicher Romantik und brachialer Neuer Deutscher Härte. Wieder sieht sich der Orden der untoten Tempelritter einer dunklen Bedrohung gegenüber. Diese stürzt in der Gestalt eines gefallenen Engels auf die Erde, um dort mit seinen Heerscharen die Schwachen und Unschuldigen in den Abgrund zu stürzen. Die Welt und ihre Ordnung stehen am Scheideweg und drohen nun, von der unbarmherzigen Finsternis verschluckt zu werden. Mit einer gekonnten Symbiose aus Neu und Alt schicken heimataerde_aerdenbrand_jensmariawebersich die Gefährten um Ashlar von Megalon auf Aerdenbrand an, die aussichtslos scheinende Schlacht gegen die zunehmende Verrohung und Niedertracht dieser Welt zu gewinnen und das Unheil abzuwenden: treibende Electro-Beats treffen auf bombastische Choralgesänge, während sich elektronische Dudelsäcke in trauter Eintracht mit harten Gitarrenriffs ihren Weg aus der Finsternis schneiden. Und ganz alleine müssen die Templer ihren Kampf diesmal auch nicht bestreiten, bekommen sie in der ergreifenden Ballade Fühl die Zeit   doch   prominenten,   vokalen   Beistand   von   Gast-Ritter   Joachim   Witt.   So   erzählen   uns Heimataerde auf Aerdenbrand in ihrer einzigartigen Art und Weise in Club-tauglichen Klängen von   epischen   Schlachten   aus   längst   vergessenen   Zeiten…   und   Parallelen   zur   Gegenwart   sind natürlich rein zufällig. Aber sind sie das wirklich? Oder spielt dies Märchen nicht etwa doch an jedem Tag? Drum hoch die Schwerter und auf, auf ins Licht! Aerdenbrand erscheint auch als deluxe Doppel-CD, welche die den Liedern des Albums zugrunde liegende Geschichte noch einmal als episches Hörbuch erzählt und als auf 999 Stück limitierte 3CD in einer Digipak-Longbox, welche als exklusiven Bonus das erste Live Album der Band und einhandnummeriertes Echtheitszertifikat enthält.

Die Tracks:

Den Beginn macht das neue Album mit dem Song Ein Flammenmeer, welches das Intro darstellt, der Song beginnt mystisch, schon fast episch, mit einem Chorgesang im Hintergrund. Die Stimme welche den Text spricht ist geheimnisvoll und dominant. Das Intro versetzt einen direkt in die Zeit der Tempelritter und baut eine düstere und mystische Atmosphäre auf. Aerdenbrant, der Titelsong folgt als nächstes. Der Song beginnt elektronisch und fröhlich, baut sich dann jedoch rasch auf und entpuppt sich in eine tanzbare Rocknummer, mit NDH typischen Elektroanteilen, die richtig Spass macht. Der Gesang ist eingängig und gut verständlich, in meinen Augen könnte die Stimme etwas melodiöser klingen. Dennoch bringt der Track viel Stimmung rüber und geht gut ins Ohr. Weiter geht es mit Fühl die Zeit, der Song beginnt sehr druckvoll. Unbenannt-1Die Bässe knallen aus den Boxen und die Stimme ist mystisch und geheimnisvoll. Immer wieder wird der Song durch ruhigere Passagen unterbrochen, was den Song sehr abwechslungsreich gestaltet. Eine tolle Mischung aus energiegeladenen Beats, balladenartigen Passagen und stimmungsvollen Melodien. Weiter geht es direkt mit Und wenn ich sag. Der Song erinnert zu Beginn an einen Mönchsgesang, welcher mit Trommeln untermalt wird. Erst nach 45 Sekunden setzt die eigentliche Melodie ein. Bass und die Pipes und Gitarren setzen ein. Der Text wird langsam und gefühlvoll gesungen. Eine Templerballade die richtig genial ist. Einer meiner Lieblingssongs des Albums. Veritas Domini, ein Song mit lateinischem Namen. Als ich die Platte sah, habe ich auf einen Song in lateinischer Sprache gehofft, leider ist das nur beschränkt auch der Fall, denn der Song hat als Text nur genau zwei Worte als Text, welche immer mal wieder in den Song eingestreut wurden. Dennoch ist der Song richtig klasse. Die Melodie hat etwas episches und wiegt schwer. Sie baut sich auf, mündet in einem großen Knall, um sich dann erneut aufzubauen. Hin und wieder ertönt ein Chor. Der Song verursachte Gänsehaut. Toll. Die Erde verdreht sich hat eine tolle Bassline, wieder erschallt ein Chorgesang im Hintergrund und der Text ist dunkelschwarz. Tolle Nummer, die nicht mit Grausamkeit spart und das Ende der Welt beschreibt. Hoch hinaus beginnt ruhig mit einem Synthie, baut sich dann aber rasch auf und schnell klingt der Song wie eine typische Heimataerde Nummer. Markante Bässe, Pipes und E-Gitarren und der Gesang von Ashlar von Megalon. Eine Mittelalter NDH Tanznummer. Gibt es nicht? – Doch das ist Heimataerde. Eintausend Mal, ist ein richtiger Heimataerde Kracher. Sehr Abwechslungsreich, beginnt er mythisch druckvoll und baut sich zu einem energetischen und direkten Song auf, der sich zwangsläufig deine Ankerpunkte im Ohr sucht um sich dort festzubeissen. Folge Mir, ist ein Song dessen Melodie einen orientalischen Touch hat. Aber auch dieser Song geht ins Eingemachte. Deftig und hart geht es zur Sache. Hick Hack Hackebeil, kist der 10. Track des Albums und stellt die erste Auskopplung des Albums dar. Wirkt der Song vom Namen her wie ein Kindersong, ist es doch im Wahrheit ein bitterböser Song, und birgt eine klare Aussage egegenüber Religion zum Ausdruck. Der berühmte Wolf im Schafspelz. Dein Herz, könnte man als Ballade ansehen, aber eine wie sie von Heimataerde interpretiert wird. Geballte Synthies und Bässe treffen auf eine klagende Atmosphäre und die entsprechenden Lyrics. Freiheit, ist ein sehr passender Song, welcher wohl nicht durch Zufall als letzter Track auf dem Album vertreten ist. Bringt der Song doch den Wunsch nach einem Neuanfang mit sich. Nach all den düsteren und klagenden Songs des Albums ist dieser Song vielleicht der Blick nach vorn. Geniales Ding. Sollte man sich definitiv zu Gemüte führen.

Fazit:

Ardenbrand könnte man als ein Endzeitalbum ansehen, welches das Ende der Welt erzählt. Aber im Gegensatz zu vielen Alben, die sich mit diesem Thema befassen, gibt dieses Album auch einen Ausblick auf das Danach. Was geschieht danach, wird alles besser oder machen wir die gleichen Fehler erneut? Das Album ist durchweg hörbar, keiner der Songs wirkt halbherzig oder gar langweilig. Jeder Song hat eine eigene Atmosphäre und bietet eine große musikalische Vielfalt. Das einzige was ich persönlich an dem Album auszusetzen habe ist der Gesang, der gerne hin und wieder etwas melodiöser sein dürfte. So wirkt er gerade bei einigen langgezogenen Silben in den Lyrics etwas unsicher. Das Album ist ganz klar ein richtig Gelungenes, aber es zeigt auch, das Heimataerde noch Potential nach oben haben.

Heimataerde –  Aerdenbrand
Veröffentlichung: 30.09.2016 Out of Line
Link zu Heimataerde: Homepage | Facebook
Hier könnt ihr das Album erhalten: Limited BoxSet | Digital Download