Nach Bremen fahre ich immer sehr gerne zu einem Konzert. Zum einen, weil die Fahrtstrecke für mich sehr angenehm zu fahren ist, aber zum anderen, weil ich die Location, das Aladin in Bremen einfach nur unheimlich schön finde. So habe ich mich riesig gefreut, als die Akkreditierungsbestätigung für das Konzert von Betontod in eben dieser Location in meinem elektronischen Briefkasten landete. Und so machte ich mich trotz Schneegestöber und widrigen Fahrbahnverhältnissen am 08.12.2017 auf den Weg nach Bremen um dem Konzert von Betontod beizuwohnen. Ursprünglich sollte das Konzert der Band in der Schwesterhalle dem Tivoli stattfinden. Weil jedoch der Kartenabsatz für das Konzert sehr gut lief, hat man das Konzert kurzerhand in die grössere der beiden Hallen verlegt. Und die Entscheidung war gut und richtig. Auch das Bremer Aladin war besten gefüllt mit, Punks, Rockern, Metallern aller Altersstufen. Alle waren gut drauf und als die Vorband des Abends Turbobier aus dem schönen Wien die Stage des Aladin betraten, konnte es direkt losgehen. Die Wiener Punkrock Band Turbobier, welche auch politisch in der BPÖ – Bierpartei Österreich aktiv sind, lieferten eine tolle Show ab. Mit viel Energie wirbelten die Bandmitglieder über die Bühne und heizten das Publikum in bester Art und Weise an. Das Publikum nahm die Energie auf und liess sich von ihr infizieren sodass, bereits bei der Vorband der Punk in der Halle Einzug gehalten hat. Mit Songs wie Arbeitslos ( Ein Song in Anlehnung an Helene Fischers – Atemlos) oder Insel muss Insel bleiben setze die Band die Messlatte für den Abend schon auf eine enorm hohe Position. Besonders cool fand ich die Tatsache, das die österreichische Band erst gar nicht versuchte ihre Show auf Hochdeutsch zu gestalten, sondern in feinstem Wiener Dialekt ihre Songs und auch die Moderationen an den Mann und an die Frau brachte. Doch wie das immer so ist mit einer Vorband, die gut 45 Minuten Spielzeit gehen im nu vorbei und nach 8 Songs war der Auftritt der Wiener bereits vorbei.
So wurde die Bühne für den Mainact des Abends hergerichtet und nur kurze Zeit später, krachte Betontod über die Menge herein. Das Rheinberger Quintett stürmte die Bühne und rief die Revolution aus. Immer wieder interagierte Stimme Oliver Meister mit den Gästen und trieb die Fans an sich zu bewegen und mitzusingen. Das klappte vorzüglich. Die Menge glich einer feiernden und ausrastenden Meute. Betontod bewiess einmal mehr was es bedeutet eine Live Band zu sein. Innerhalb kürzester Zeit war die Luft in der Location aufgeheizt und stickig. Und unablässlich heizten Betontod der Menge weiter ein. Ob Schwarzes Blut, Keine Popsongs oder Viva Punk die Fans bewiesen sich als extrem textsicher und konnten ausnahmslos jede Zeile der Songs mitsingen. Selbstverständlich durften auch Songs wie Glück Auf, und Hömmasammawomma nicht in der Setlist fehlen, wo die Stimmung auf den Höhepunkt geriet. Auch liess Oliver Meister es sich nicht nehmen, ein paar Worte zu der aktuellen Situation in Deutschland zu verlieren. So gab er zu verstehen, dass auf dem Event zwar zu 100% nicht die richtigen Adressaten vertreten sein würden, er es jedoch nicht verstehen kann, wie man eine Partei wie die AFD in den Deutschen Bundestag wählen konnte. Eine Ansage welche von den Fans mit einem schallenden Nazis Raus beantwortet wurde. Und so schritt das Konzert voran und Betontod gab insgesamt 23 Lieder inkl. Zugaben zum Besten. Nach dem Konzert waren alle Gäste nassgeschwitzt und vollends zufrieden, und Betontod konnte mit dem Wissen, wieder einer Stadt den Punk gebracht zu haben in den Tourbus zur nächsten Station ihrer Tour fahren.