CD-Preview: Erdling – Supernova

Da kommt was Großes auf uns zu! Nach dem erfolgreichen Debutalbum Aus den Tiefen bringen Erdling nun ihr zweites Werk mit dem Titel Supernova auf den Markt.

Die Dark-Rock Formation um Sänger Neill Devin hat eine steile Karriere hingelegt und legt mit dem aktuellen Album noch eine Schippe drauf. Das Album wartet in der Standard-Version mit 12 Songs auf, die unterschiedlicher nicht sein können. Ausserdem gibt es noch eine Deluxe-Doppel-CD auf der Remixe, Alternativ-Versionen und Neuinterpretationen von anderen Bands zu finden sind.

Die Tracks: Bereits beim ersten Track Absolutus Rex reisst es den Hörer vom Sessel. Der Song strotzt nur so vor Selbstbewusstsein. Sänger Neill legt sich hier mit den griechischen und nordischen Göttern an. Knallende Drums und ein dröhnender Bass unterstreichen die dunkle, tiefe Stimme. Es gibt dich nicht steht dem ersten Song in nichts nach. Die Strophen klingen hart, der Refrain jedoch recht melodisch. Man könnte meinen, dass hier eine Geliebte besungen wird. Doch hier ist jemand „gefangen in ewigem Wahn“. Mein Element ist eine klare Kritik an alle, die mit der Erde nicht sorgsam umgehen. Ein Sturm der Ignoranz fegt über die Welt hinweg und der Erdling will sein Element, die Erde beschützen. Der Song ist recht elektrolastig und melodisch. Eine Mahnung an alle: „Die Erde ist der letzte Ort, den ihr jemals seht. Drum seid euch klar woher ihr kommt. Ihr erntet was ihr sät.“ Kein Schatten ohne Licht könnte an Gott gerichtet sein. „Verbann mich von der Erde und bette mich zur Ruh.“ Man fühlt ein gewisses Leid in dem Song. Bei diesem Track kommt die Vielfältigkeit in Neill’s Stimme gut zur Geltung. Angst ist sehr eingängig und wird von harten Riffs dominiert. Der Song macht klar, wie lähmend und fesselnd Angst sein kann.  Mit Unantastbar schaffen Erdling ein Liebeslied. Der Song geht direkt ins Herz und man fühlt die Liebe in jeder Zeile. Ein Song um mit der Verflossenen abzurechnen findet mit Frei wie der Wind den Weg aufs Album. Der Song ist recht ruhig und man spürt den Schmerz und die Wut, die transportiert werden. Passend zur Melancholie wird Neill mit dem Piano begleitet. Supernova ist ein Song für alle, die sich selbst treu bleiben und sich nicht verstellen. Die Gitarrenriffs sind hier sehr gut gesetzt. Der Refrain ist hier wieder etwas melodischer. Zerstör mein Über- Ich. Finde wieder zu dir selbst. Der Refrain ist extrem eingängig und der Song sehr rockig. Mit Getrieben von Hass klingt ein weiterer Song mit unterschwelliger Gesellschaftskritik an. Der Elektro-Sound passt gut zum Text. Phoenix scheint an einen Feind gerichtet zu sein. Man spürt das Selbstbewusstsein, das dieser Song ausstrahlt. Die knallenden Drums unterstreichen den Druck hinter dem Text. Durch den letzten Track Als ich Gott erschuf schliesst sich der Kreis zum ersten Song auf der Platte. Der Song hat im Refrain eine große theatralische Melodie, die Strophen sind hingegen düster und hart. Die Menschheit hat sich ihren eigenen Gott geschaffen. Trägt jeder in sich den Gottkomplex?

Anspieltipps: Absolutus Rex hat mit seiner rotzigen Art absolutes Ohrwurm-Potential. Wer es etwas ruhiger mag kann sich mit Unantastbar von starken Gefühlen tragen lassen. Supernova zeigt einen guten Spagat zwischen hartem und melodischem Sound. Mit Phoenix findet sich ein Song auf der Platte, der den Feinden in den Arsch tritt.

Fazit: Erdling sind seit dem letzten Album gewachsen und gereift. Der Gesang von Frontmann Neill hat einen guten Klang und klingt erwachsener. Der Sound des Albums ist deutlich härter als beim Debutalbum. Die Songs sind eingängig und der ein oder andere hat definitiv Hit-Potential.

Release: 17.03.2017 bei Out of Line

Das Album gibt es hier: Audio CD I Deluxe Version

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